Kremer, Gerhard

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Mercator, Kupferstich von Franz Hogenberg, 1574

Gerhard Kremer(s) [Krämer] genannt Mercator (Lebensrune.png 5. März 1512 in Rupelmonde, Grafschaft Flandern; Todesrune.png 2. Dezember 1594 in Duisburg) war ein deutscher Mathematiker, Geograph, Philosoph, Theologe und Kartograph aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, der schon zu Lebzeiten als der Ptolemäus seiner Zeit angesehen wurde.

Leben

Er studierte in Löwen Philosophie und Mathematik und fertigte mathematische Instrumente und nahm Landvermessungen vor. 1541 und 1551 stellte er zwei Globen, einen Erd- und einen Himmelsglobus fertig. Der Ketzerei verdächtigt, wurde Mercator 1544 kurzfristig eingekerkert. 1552 kam er mit seiner Familie nach Duisburg und fertigte hier zahlreiche Karten, vor allem 1569 die Weltkarte in der nach ihm benannten Projektion. Bei dieser wird die Kugelgestalt der Erde so auf das ebene Kartenblatt übertragen, daß zwar die Flächen verzerrt, die Winkel aber bewahrt werden.

Ein Jahr nach seinem Tod erschien das von ihm zusammengestellte Kartenwerk der damals bekannten Erde, dem er den Namen „Atlas“ gegeben hatte.

Werk

Landkarte von Gerhard Krämer aus dem Jahre 1595

Globen (Auswahl)

  • Mitarbeit am Erdglobus von Gemma Frisius
  • Erdglobus von 1541 mit 41 cm Durchmesser und Loxodromen
  • Himmelsglobus von 1551 mit 41 cm Durchmesser

Karten

  • Amplissima Terrae Sanctae descriptio ad utriusque Testamenti intelligentiam eine Wandkarte des Heiligen Landes aus 6 Blättern von 1537.
  • Eine Wandkarte von Flandern in neun Blättern 1540.
  • Eine Weltkarte in herzförmiger Projektion der Nord- und Südhalbkugel.

Aus der Duisburger Periode kennen wir nur vier Wandkarten:

  • Europæ descriptio, eine Wandkarte von Europa aus 1554 in 15 Blättern (159×132 cm) (1572 überarbeitet). Mit dem Erscheinen dieser Karte wurde das schon lange überholte ptolemäische Weltbild weitgehend korrigiert. Die gegenseitige Position der europäischen Länder ist zum ersten Mal korrekt dargestellt. Für anderthalb Jahrhunderte diente Mercators Europakarte als Maßstab.
  • eine Karte von Lothringen 1563/1564.
  • Angliæ, Scotiæ et Hiberniæ nova descriptio, eine Wandkarte der Britischen Inseln in acht Blättern von 1564.
  • Nova et aucta orbis terræ descriptio ad usum navigantium emendate accomodata, 1569, die große Wandkarte der Welt in 21 Blättern mit einer Gesamtgröße von 134×212 cm.

Kosmographie

Nach der Ausgabe der Weltkarte verlegte Mercator sich mehr und mehr auf die Herstellung einer Kosmographie. Mercator hatte große Pläne: ein riesiges kosmographisches Werk über die Schöpfung, deren Ursprung und dessen Geschichte.

Die ersten Ideen dafür schrieb er 1569 in der Einleitung zu seiner Chronologia. Die Kosmographie würde aus fünf Teilen bestehen:

  • Chronologie, herausgegeben 1569.
  • Die Schöpfung der Welt (nach seinem Tod herausgegeben als Einleitung zum Atlas von 1595)
  • Beschreibung des Himmels (nie erschienen)
  • Beschreibung der Länder und Seen in drei Teilen:
    • Moderne Geographie (der Atlas, unvollendet, siehe unten)
    • Ptolemäus’ Karten, herausgegeben 1578.
    • Antike Geographie (nicht realisiert)
  • Genealogie und politische Geschichte (nur erschienen als begleitende Texte zu den Karten im Atlas)

Werke (Auswahl)

  • Germaniae tabulae geographicae, 1594
  • Atlas Sive Cosmographicae Meditationes De Fabrica Mvndi Et Fabricati Figura. - Dvisbvrgi Clivorvm: Mercator, 1595 (PDF-Datei)

Verweise