Schlieben, Gertrud von

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Gerda von Robertus.jpg

Gertrud Emmy (Emily) von Schlieben verh. Borngräber (* 20. Januar 1873 in Dresden; † ?) war eine deutsche Schriftstellerin, die auch unter dem Pseudonym Gerda von Robertus schrieb.

1911 heiratete sie den Schriftsteller Otto Borngräber, von dem sie jedoch bereits 1913 wieder geschieden wurde. Rudi Stephan vertonte sechs ihrer Gedichte unter dem Titel „Ich will dir singen ein Hohelied“.

Leben

Quelle
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Gertrud Emmy von Schlieben, die unter dem Namen Gerda von Robertus mit zwei lyrischen Bänden an die Oeffentlichkeit getreten ist, wurde am 20. Januar 1873 als Tochter eines Offiziers in Dresden geboren. Sie verlebte ihre Kindheit daselbst. Vom 10. bis 20. Lebensjahre lebte sie in der Reichshauptstadt, wo sie infolge der diplomatischen Stellung ihres Vaters 3 Winter — die interessantesten ihres Lebens — in der Berliner Gesellschaft ein- und ausging. Koryphäen des Geistes und der Kunst lernte sie da persönlich kennen, auch manches gekrönte Haupt. Nebenbei widmete sie sich dem Studium der Malerei, besonders dem Portraitfach.

Nach Dresden zurückversetzt zogen ihre Eltern und sie sich im Laufe der Jahre von Geselligkeit und Menschen zurück. Jetzt lebt sie seit Jahren allein mit ihrer Mutter in einem entzückenden Idyll. Ihr Talent entdeckte sie erst vor kurzem — sie hofft, dass es ihr einigen Ersatz bieten wird für manchen Verlust des Lebens. Ihre Werke sind: „Vom Baume des Lebens“, Gedichte, — .„Schattenrisse“, Neue Gedichte. Viele Zeitungen und Zeitschriften beschäftigten sich eingehend mit dem ersten Buche. U. a. schreibt Detlev von Liliencron an die Dichterin: „Ich habe unter Ihren Gedichten ausgezeichnete gefunden“. Ottomar Enking äussert sich „Ihre kräftigen, mutigen und echten Verse bereiten mir immer grossen Genuss. Ich hoffe, dass Sie bald zu unseren besten lyrischen Talenten zählen werden“. Dora Dunker: „Ihre Gedichte bieten viel des Interessanten und Ungewöhnlichen“. Ihr neues Buch „Schattenrisse“ nahm Detlev von Liliencron an. Er schrieb dazu die bezeichnenden Worte: -„Sehr gern nehme ich die Widmung an, die mir eine Ehre ist“. Auch der bekannte Romanschriftsteller Ottomar Enking äusserte sich mit glänzenden hervorhebenden Worten über die ihm im Manuskript vorgelegenen Gedichte.

A. D. jr. Gerda v. Robertus hat mit ihrem neuen Werke „Schattenrisse“ der deutschen Literatur ein überaus schönes und wertvolles Buch geschenkt. Ihre neuen Gedichte sind vom Hauche echter Poesie durchweht. Ihre Sprache ist immer vornehm und edel, gleichviel, ob aus den Versen heisse Leidenschaft, ungestillte Sehnsucht nach Leben und Liebe spricht, oder ob sie innig zarte Herzenstöne für ihre Gefühle findet. Ein jedes dieser Gedichte trägt den Stempel eines klaren und sicheren Strebens nach künstlerischer Vollendung eines starken persönlichen Empfindens.

Quelle: Das Magazin: Monatsschrift für Literatur, Kunst und Kultur. 77. Jahrgang / Januarheft 1908 / Nummer 4 / S. 10 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!


Werke (Auswahl)

  • 1908: Vom Baum des Lebens (Gedichte)
  • 1909: Schattenrisse (Neue Gedichte)
  • 1911: Hohelieder an den Unbekannten (PDF-Datei)
  • 1914: Die goldene Kugel und andere Phantasien und Märchen
  • 1915: Froh und Freya: Ein Kranz Kriegsgedichte
  • 1916: Kriegsdichtungen aus dem Sachsenlande 1914/1916, Heft 6
  • 1917: Das deutsche Siegvertrauen : Kriegsdichtungen aus dem Sachsenlande 1914/1917
  • 1918: Sonnensucht. Sonnenglaube
  • 1918: Aus Deutschlands Schicksalsstunden: November 1918 (Zeitgedichte)
  • 1919: Das Schwert Sankt Georgs (Neue Zeitgedichte)

Verweise