Gesetz der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung

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Das Gesetz der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung bezeichnet einen psychologischen Vorgang, bei der die Intention des Akteurs zu einem gegenteiligen, nicht gewünschten oder beabsichtigten Ergebnis führt (paradoxe Intention). Das Gesetz wurde erstmals von der zweiten Schule von Nancy unter Émile Coué, dem Begründer der Autosuggestion, formuliert. Es beschreibt Situationen, in denen das Subjekt das Erreichen seines Zieles gerade dadurch verfehlt, indem es das Ziel durch den Einsatz von Willen verfolgt.[1]

Ein häufig angeführtes Beispiel ist das Erröten, das in sozialen Situationen desto stärker auftreten kann, je stärker man es versucht zu unterdrücken. Das Einschlafen unterliegt ebenfalls in einem hohen Maße der Gesetzmäßigkeit: je intensiver man den Schlaf erzwingen will, desto eher wird er verscheucht. Auch Denkprozesse können betroffen sein: der Wille nicht an weiße Eisbären zu denken – so ein verbreitetes Gedankenexperiment – zwingt die weißen Eisbären geradezu vor das geistige Auge.[1]

Allen Fällen ist gemeinsam, daß der Wille kontraproduktiv wirkt; erst das Loslassen und Entspannen bewirkt eine Besserung. Der paradoxe Effekt wird damit erklärt, daß man mit dem Willen keine Spannung beseitigen kann, denn Wille ist bereits Spannung. Aus diesem Grund scheitern auch Versuche, durch absichtliches Nichtdenken-Wollen den Gedanken an die Eisbären zu vertreiben, da Nichtwollen ganz genauso eine Absicht darstellt.[1]

Eine wichtige Grundlage für den Erfolg des Autogenen Trainings ist es, paradoxe Intentionen zu vermeiden. Zu diesem Zweck wird dem Übenden angeraten, das Training nie als Aufgabe zu empfinden und spannendes Wollen körperlicher oder denkerischer Art zu unterlassen.[1]

Literatur

  • Hoffmann, Bernt: Handbuch Autogenes Training. Grundlagen, Technik, Anwendung, Deutscher Taschenbuch Verlag, 14. Auflage, München 2000, ISBN 3-423-36208-1, S. 262f.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Hoffmann, Bernt: Handbuch Autogenes Training, Deutscher Taschenbuch Verlag, 14. Auflage, München 2000, ISBN 3-423-36208-1, S. 262f.