Mauermayer, Gisela
Gisela Mauermayer (geb. 24. November 1913 in München; gest. 9. Januar 1995 ebenda) war eine deutsche Leichtathletin, Olympiasiegerin und Bibliothekarin.
Leben und Wirken
Mauermayer war die Tochter eines Oberstudienrates. Sie studierte Naturwissenschaften und absolvierte auch eine Ausbildung zur Turn- und Sportlehrerin. Im Dritten Reich errang sie 20 deutsche Meistertitel in Disziplinen wie Fünfkampf, Diskuswerfen, Kugelstoßen und Schleuderballwerfen.
1934 wurde sie erstmals Weltmeisterin im Fünfkampf und im Kugelstoßen bei der Frauen-WM in London.
Im Faustball wurde sie mit dem TV Neuhausen 1935 Deutscher Meister. Bei der Olympiade 1936 errang sie die Goldmedaille im Diskuswerfen. Ihr Weltrekord im Fünfkampf hielt fast ein Jahrzehnt. 1938 wurde sie Diskus-Europameisterin. Im Laufe der Zeit sammelte sie 20 deutsche Titel und 13 Weltrekorde. Sieben Jahre lang, bis 1945, unterrichtete Gisela Mauermayer darüber hinaus an einem Münchner Gymnasium Turnen und Sport.[1]
Als NSDAP-Mitglied erhielt sie auf Weisung der „Befreier“ vom Münchener Stadtrat Berufsverbot.
Noch einmal studierte sie, diesmal Biologie, und promovierte in Zoologie zum Dr. rer. nat. und wurde 1954 Bibliothekarin der Zoologischen Staatssammlung in München, dessen Stellung Mauermayer bis zu ihrer Pensionierung 1975 behielt. Bald darauf wurde sie Mitglied im Vorstand des Frauenausschusses im Deutschen Sportbund und war Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee[2].
Literatur
- Heinz Cavalier: Sportler erzählen, Wilhelm Limpert-Verlag, 1939