Gould, Glenn
Glenn Herbert Gould ([gu:ld]) ( 25. September 1932 in Toronto, Ontario; 4. Oktober 1982 ebenda) war ein kanadischer Klavierkünstler, Tonkünstler, Orgelkünstler und Musikschriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Glenn Gould war ein Einzel- und Wunschkind seiner Eltern Russell Herbert („Bert“) Gold und Florence („Flora“) Emma Gold, geb. Grieg. Der Familienname Gold[1] wurde 1939 in Gould geändert, um der damals auch in Kanada herrschenden Judengegnerschaft auszuweichen. Gould hatte jedoch keinerlei jüdische Vorfahren.[2] Sein Vater war ein Amateurviolinist und seine Mutter eine Pianistin und Organistin.[3] Florence Gould war entfernt mit dem nordischen Komponisten Edvard Grieg verwandt, der ein Vetter ihres Großvaters war.[4] Gould trat bereits früh als Wunderkind in Erscheinung.
Werk
Gould revolutionierte die Sicht der Musikwelt auf Johann Sebastian Bach, dessen Werk zeit seines Lebens Goulds Hauptbeschäftigung blieb. Seine Aufnahmen der Goldberg Variationen gelten noch heute als unerreicht und begründeten 1955 fast über Nacht den Weltruhm des 24jährigen. Goulds Klaviertechnik ist makellos und in ihrer Vollkommenheit – es ist schwierig, einen vor Zuhörern aufgenommenen Vortrag von ihm zu finden, der Verspieler enthält – allenfalls mit Arturo Benedetti Michelangeli zu vergleichen.
Besonderes
Gould blieb fast sein ganzes Leben lang ein Einzelgänger und lebte zeitweise in völliger Einsamkeit, um sich nur der Kunst zu widmen. Er mied menschliche Berührung, zog sich mit Mitte 30 bereits von öffentlichen Auftritten zurück und veröffentlichte nur noch Schallplattenaufnahmen. Dort trieb er die Aufnahmetechniker regelmäßig zur Verzweiflung, da er die Angewohnheit besaß, auch während der Aufnahme stets mitzusingen.