Grabendolch

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Grabendolch ist eine im Ersten Weltkrieg entwickelte Variante des Kampfmessers.

Nahkampfmesser für die Ewigkeit

In kaum einem Krieg gab es so große Umwälzungen in der Kampfweise und Waffenentwicklung wie im Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918. Haben sich bis dahin die Armeen der Kontrahenten noch in statischen Reihengliederungen angegriffen, und schossen mehr oder weniger gezieltes Salvenfeuer auf ihre Gegner ab, änderte sich das Bild des Bewegunskrieges schon in den ersten Jahren in den bis dahin unbekannten Stellungskrieg. Durch die Pattsituation der etwa gleichstarken Heere, wurden die Einheiten gezwungen, sich einzugraben und den Kampf aus befestigten Stellungen heraus zu führen. Tagelange Feuerwalzen der Artillerie strichen nun die Schützengräben der Soldaten ab. Von da ab beherrschten das Maschinengewehr und der Scharfschütze das Schlachtfeld. Bei den gelegentlichen, sehr verlustreichen Sturmläufen gegen die Stellungen des Gegners kam es in den Labyrinthen der Grabenstellungen immer wieder zu erbitterten Nahkämpfen, Mann gegen Mann, auf engstem Raum. Wurden diese anfangs noch mit dem aufgepflanzten Bajonett ausgefochten, merkten die Soldaten schnell, wie unzweckmäßig ihre alte Uniform, Ausrüstung und Bewaffnung für diese Art des Kampfes war. Improvisierte Nahkampfwaffen wie Äxte, kurze Spaten, Keulen und verkürzte Bajonette wurden schnell in großer Zahl in Feldschmieden hergestellt. Aber selbst diese Waffen waren beim sogenannten "Postenklau" oder den "Streifzügen" in der Kraterlandschaft des Niemandslandes noch zu unhandlich. Viele Soldaten brachten sich deshalb von ihrem Fronturlaub Jagdmesser als "nicht abgenommene Dienstwaffe" oder sogar stabile Küchenmesser mit oder ließen sie sich gleich dutzendweise von zu Hause schicken. Diese Messer dienten im täglichen Einsatz als Waffe und Werkzeug. Der immense Bedarf an Nahkampfwaffen konnte jedoch so nicht gedeckt werden.

Böker Grabendolch

Grabendolch.jpg

Traditionsreicher Hersteller Deshalb erhielt die traditionsreiche Messerfirma H. Böcker & Co. aus Solingen 1915 vom Heereszeugamt in Berlin den Auftrag, ein kompaktes Messer für die Fronttruppen zu fertigen. Dieser Dolch sollte preisgünstig und in großer Zahl und in kurzer Zeit herzustellen zu sein. Er mußte robust und praktisch sein und den Anforderungen der Front entsprechen. Es wurden in den Folgejahren etwa 90.000 Stück hergestellt und überwiegend an die damals neu aufgestellten Sturmtruppen und Sturmpioniere ausgegeben. Der Grabendolch erlangte schnell große Beliebtheit unter den Frontsoldaten. Mancher verzierte seinen Dolch mit kunstvollen, persönlichen Gravuren und gab ihm sogar einen Namen. Auch auf den Fotos aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges sieht man deutsche Soldaten, die an ihrem Koppel einen Böker-Grabendolch tragen. Zum 90jährigen Jubiläum dieser Nahkampfwaffe und auf vielfachen Wunsch von Sammlern legte die Firma "Böker/Baumwerk" eine Kollektion von vier Nachbauten und Interpretationen dieses geschichtsträchtigen Grabendolches auf. Die große Nachfrage ergibt sich aus einem steigenden Bewußtsein für die eigene Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Wie das Original ist der 165 Gramm schwere Nachbau aus C-75-Kohlenstoffstahl. Mit seiner 14,4 cm langen, sehr schnitthaltigen Klinge und einer Gesamtlänge von 25,6 cm ist er für seine ursprüngliche Aufgabe, den Nahkampf, optimal bemessen. Die Stabile 3,5 mm dicke Klinge ist einschneidig und verjüngt sich ca. fünf Zentimeter vor der Spitze von beiden Seiten zur typischen Dolchform. Sie durchstößt ohne großen Widerstand mehrere Lagen Stoff und Leder. Selbst Blech und Holzplatten stellen kein Problem dar. Der Griff aus feinporigem Schichtholz ist ergonomisch geformt und liegt gut in der Hand. Seine griffige Form sowie die acht geriffelten Aussparungen ermöglichen auch mit Handschuhen und bei Regen oder Matsch eine sichere Handhabung. Die massive Parierstange aus Edelstahl sichert die Finger vor Schnittverletzungen und führt die Hand fast automatisch in die optimale Greifform. Der Grabendolch wird mit einer massiven, dunklen Lederscheide ausgeliefert, in der die Klinge fest eingespannt wird. Ein Knopfschnellverschluß sichert zusätzlich den Dolch vor Verlust. Die schlanke, sich zur Spitze verjüngende Scheide schließt mit einem Metallendstück ab, welches die Dolchspitze vor Schaden schützt. Die große Gürtelschlaufe ermöglicht das Tragen an jeder Gürtelbreite.

Der Jagddolch

Der Jagddolch, der ebenfalls auf dem Grabendolch basiert, unterscheidet sich zum einen durch die ausgesucht schönen Griffschalen aus Hirschhorn. Das Material beeindruckt durch seine farbige Maserung und Oberflächenstruktur. Diese ist so individuell, daß jeder Dolch einmalig in seinem Aussehen ist. Auch ist die Lederscheide mit einem zusätzlichen Sicherungsriemen versehen, der das Agieren auch unter erschwerten Bedingungen erlaubt. Beide Dolche haben die historische, originale Stempelung auf der Fehlschärfe und eine fortlaufende Seriennummer.

Böker 2000

Das moderne „Böker 2000“ ist ein richtiges Allzweckmesser, welches klar die Einsatzkräfte der Bundeswehr und Polizei anspricht. Durch seine stabile Form ist es auch als Hebel und Werkzeug geeignet. Der partielle, extrem scharfe Wellenschliff durchtrennt mühelos dicke Seile, Fleisch, Knochen und Bleche. Er schneidet aber auch Brot und Wurst. Die rostfreie 440-C-Klinge erhielt durch Sandstrahlung ein mattes, nicht reflekltierendes Aussehen und betont damit noch einmal seine Einsatztauglichkeit. Der Griff ist aus dunklem, fast unverwüstlichem Micarta. Er hat ebenfalls die typischen Querrillen, die eine gute Griffigkeit gewährleisten. Besonders bemerkenswert ist die durchdachte, multifunktionale Cordurascheide mit ihrer innovativen Gürtelhalterung und Beinfixierung. Die Gurtschlaufe ist durch Klett- und Druckknöpfe universell für jede Gürtel- und Koppelbreite einstellbar. Dazu muß das Koppel nicht einmal abgenommen werden. Die zusätzliche Fixierung der Scheide am Oberschenkel kann durch ein Klettband individuell erfolgen. Ein eingearbeitetes Gummiband sorgt dabei so für zusätzliche Haftung, daß das Messer beim Gehen, Laufen und Klettern nicht schlackert. Eine „Paracord“ genannte Fangschnur sichert das Messer beim Hantieren vor Verlust. Wie das Original sind auch die Nachbauten „für die Ewigkeit“ konzipiert worden. Der Grabendolch ist sowohl ein Schmuckstück für die Glasvitrine wie auch für den harten Alltagseinsatz eines Jägers, Abenteurers oder Soldaten gemacht.