Gyatso, Yönten

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Der vierte Dalai Lama Yönten Gyatso

Yönten Gyatso (Lebensrune.png 19. Februar 1589 in der Nähe des Sees Kuku-nor, Mongolei; Todesrune.png 21. Februar 1617 in Drepung, Tibet) war das einzige nicht-tibetische Oberhaupt der Gelugpa-Schule.

Leben

Kindheit/Jugend

Yönten Gyatsho war das Kind der mongolischen Prinzessin Dara Khatun; sein Vater Sümer Daiching war der Urenkel des Mongolenfürsten Altan Khan, der einst sein Volk zum Buddhismus bekehren wollte. Bereits als kleines Kind versicherte er, der Nachfolger des 3. Dalai Lamas zu sein. Um ihrem Sohn das entbehrungsreiche Leben eines Dalai Lama zu ersparen, wurde Yönten Gyatso nicht frühzeitig zum Studium in ein tibetisches Kloster gebracht, sondern erhielt seine erste geistliche Ausbildung im mongolischen Kloster Kuku-Khoto. Erst im Jahre 1601 kam er nach Tibet und wurde dort mit großen Feierlichkeiten empfangen.

Leben als Mönch/Konflikte

Yönten Gyatso wird als sehr reisefreudig beschrieben und besuchte viele Klöster seines Ordens. Da der rivalisierende Karmapa-Orden neidisch auf die Macht der Gelugpa-Schule blickte, entfachten sich zwischen beiden Orden erhebliche Konflikte, so daß es zu blutigen Auseinandersetzungen beider Orden kam.

1605 verlegte der Karmapa-Orden bewaffnete Kämpfer nach Lhasa, der Hauptstadt Tibets, die die mongolischen Begleiter des Dalai Lama bekämpften und aus dem Land trieben. Yönten Gyatso zeigte wenig Neigung, diesen Auseinandersetzungen Einhalt zu gebieten. Das Leben der Gelugpamönche in dieser Zeit wird als sündig und voller Habsucht beschrieben. Im Jahre 1616 erkrankte der Dalai Lama schwer und verstarb im Alter von 28 Jahren. Unter seiner Regentschaft weitete sich der Kampf rivalisierender lamaistischer Schulen aus, der in den folgenden Jahren noch erheblich an Gewalt zunahm. Schriftliche Zeugnisse seines geistigen Wirkens sind nicht überliefert.[1]

Verweis

Fußnoten

  1. Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini: Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama. O. W. Barth, Bern/München/Wien 1997, ISBN 3-502-61002-9