Haffner, Friedrich Wilhelm

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Friedrich Wilhelm Haffner

Friedrich Wilhelm Haffner (geb. 1760 in Dresden; gest. 18. Februar 1828 ebenda) war ein deutscher Theaterschauspieler und Sänger.

Leben

Als ein Vertreter der großen Menschendarstellung kann Friedrich Wilhelm Haffner gelten, zwar weniger in den großen Charakteren der Klassiker, als in den bürgerlichen Rollen des Zeitstückes. 1760 in Dresden geboren, kam er 1777 zur Bühne, debütierte 1781 in Berlin. In der „Galerie deutscher Schauspieler“ wurde er 1783 als Pfuscher bezeichnet, „und wird’s wahrscheinlicherweise bleiben!“

Die Voraussage traf aber nicht ein. Seit 1792 war er bei Franz Seconda engagiert und glänzte in zärtlichen Blätern, in launigen Alten durch die Wärme und Wahrheit im Ton. Ferdinand Fleck war sein Vorbild gewesen. Der Wachtmeister in Minna von Barnhelm wie Odoardo Galotti gehörten zu seinen gefeiertesten Leistungen, ebenso Schweizer in den Räubern, Musikus Miller in Kabale und Liebe; über den Wachtmeister in Wallensteins Lager urteilte Schillers Freund, Rat Körner, besonders lobend.

Über sein Spiel in „Die deutsche Familie“ von Prof. Engel wurde verschiedentlich geäußert: „Er spielte außerordentlich, vermutlich ist dieses Spiel mit dem Herrn Ifflands in dieser Rolle nicht zu vergleichen.“

Und bei einer Wiederholung heißt es wieder: „er spielte ausgezeichnet“, „das kann Iffland nicht“. „Die silberne Hochzeit“ von Kotzebue gab Veranlassung über ihn zu schreiben: „Meisterhaft, wie er Hofmann und ehrlichen Landmann zu verschmelzen wußte. Er hat die große Ruhe, die einfache Zufriedenheit, die wohltuende, von allem leidenschaftlichen Aufbrausen entfernte Gutmütigkeit dieser Personnage vortrefflich dargestellt. Man fühlte nach, das kann kein Iffland.“

Er galt eben als Meister in solchen gutmütigen, herzlichen und zugleich launigen Rollen. Die kunstvolle Natürlichkeit seines Spiels, der herrlich runde, metallreiche Ton seines Organs wurden immer wieder hervorgehoben. Freilich wurde auch ihm schlechtes Memorieren vorgeworfen; sein abgebrochenes Sprechen wurde darauf zurückgeführt, daß er auf den Souffleur lauschen mußte. Doch wurde sein Oberförster wieder als meisterhaft bezeichnet und dazu bemerkt: „er kann die Rolle aufs Wort auswendig“. Er trat 1818 in Pension.

Literatur

  • Ernst Lewinger: Die Ahnengalerie im Staatlichen Schauspielhaus zu Dresden, C. Heinrich, Dresden 1933