Hakemann

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Die Sagengestalt auf dem Hokemo-Brunnen in Gamburg

Der Hakemann, auch Hakenmann, Hakelmann, Häkemann, Häkelmann, Häkelkerl, Brunnenmann oder fränkisch mundartlich Hokemo, ist eine deutsche Sagen- und Kinderschreckgestalt. Die weibliche Fassung nennt sich Häkelweib.

Verbreitung und Hintergrund

Die Gestalt des Hakemanns läßt sich im gesamten deutschen Raum auffinden, so zum Beispiel am Rhein und in Franken.

Der Hakemann wird je nach Region unterschiedlich dargestellt. Im tauberfränkischen Gamburg beispielsweise wird die örtliche Sage auf dem sogenannten Hokemo-Brunnen aufgezeigt: Hier sieht man ein breitmäuliges, froschartiges Ungetüm, das mit einem langen Haken Kinder ins Wasser zieht.

Sinn und Zweck der Hakemannsage ist, wie bei jeder Kinderschreckgestalt, die Abschreckung der Kinder und die Warnung, einem Ort fernzubleiben. In diesem Falle ist es ein Bach oder Fluß. Der Sage zufolge lebe der Hakemann dort unter Wasser und zieht kleine Kinder, die zu nah am Ufer sind, in sein „Reich“. Nach einer weiteren Sagenüberlieferung aus dem nördlicheren Deutschland soll der Hakemann im Opferteich des südniedersächsischen Städtchens Moringen wohnen, und aus dem nahegelegen Dorf Amelsen stammt die Überlieferung, daß der Hakemann neun Köpfe habe.[1]

Brauchtum

In Gamburg (Tauberfranken, Baden-Württemberg) ist der „Hokemo“ im Fasching eine allgegenwärtige Figur. Beim Umzug und den bunten Abenden lautet der Ruf „Hokemo, zieh’ nei“ (Hakemann, zieh’ herein).

Fußnoten

  1. Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 65