Historische Landschaft

Der Begriff der Historischen Landschaft ist ein Kunstbegriff, der sich auf eine idealisierte Darstellung einer Landschaft im Kontext historischer Ereignisse bezieht.

So heißt es zu den Werken von Friedrich Preller:

In der Kunstsprache unserer modernen Aesthetik ist der Ausdruck „historische Landschaft“ ein verhältnismässig junger. Noch im Anfang unseres Jahrhunderts bezeichnete man im Anschluss an die aesthetische Ausdrucksweise eines Sulzer und Hagedorn, diese Richtung der Landschaftsmalerei allgemein als heroisch, so gebrauchte auch Goethe vornehmlich den Ausdruck zur Bezeichnung grossartiger, in idealem Stile componirter Landschaften, die „im Sinne einer vergangenen, meist antiken, ja heroischen Zeit gedacht und staffirt, somit gleichsam als das Lokal für Leben und Thaten früherer Zeiten erfunden waren.“

Wenn man gegenwärtig statt dessen von historischen Landschaften, historischer Landschaftsmalerei spricht, so trifft man damit den Kern der Sache viel genauer und schärfer, weil man gleichzeitig durch den Ausdruck an ein Geschehen erinnert, und die Darstellung recht eigentlich als qualifiziert bezeichnet, zu erzählen, während der Ausdruck heroisch mehr den Gedanken an eine blosse Situation hervorruft. Zudem spricht man mit der Bezeichnung eines Landschaftsbildes als eines historischen, gleichsam eine persönliche Auffassung der Natur aus, indem dieselbe, weit entfernt davon, dem in ihr sich bewegenden Menschen als ein fremdes, totes Wesen gegenüberzustehen, sich von denselben Mächten beeinflusst zeigt, wie dieser, und zudem auch geeignet ist, das obwaltende, gewissermassen verwandtschaftliche Verhältnis mit individuellem charakteristischen Ausdruck darzustellen.

Die Landschaft an und für sich und im engeren Sinn die historische, ist ein erst in verhältnismässig später Zeit ausgebildeter und zur Blüte gelangter Zweig der Malerei.