Ich steh allein in dieser Welt
Ich steh allein in dieser Welt ist der Titel und die erste Textzeile eines melancholischen deutschen Soldatenliedes. Der oder die Verfasser des Textes und der Musik sind unbekannt. Das Lied wurde u. a. im Neuen Liederbuch für Artilleristen (1893) veröffentlicht.
Text
- Ich steh allein in dieser Welt
- als wie ein Fels im Meere
- ich habe weder Gut noch Geld
- hab nichts als meine Ehre
- Sturmvögel wild im luft'gen Kreis
- das Felsenhaupt umschweben
- und Sturmgedanken mich, den Greis
- verfolgen durch das Leben
- Zum Angriff hört in mancher Schlacht
- ich die Trompeten schmettern
- und war in dichter Pulvernacht
- umzuckt von tausend Wettern
- Den Felsen trifft der Wetterstrahl
- der Fels bleibt unerschüttert
- Mich traf die Kugel ohne Wahl
- ich habe nicht gezittert
- Besitze weder Weib noch Kind
- die Kameraden starben
- und meine einz'gen Freunde sind
- mir meine tiefen Narben
- Verscheucht den Schlaf um Mitternacht
- das Brennen alter Wunden
- dann denk ich froh an manche Schlacht
- an frohe Siegesstunden
- Und hätt ich die Erinnerung nicht
- von jenen großen Tagen
- so könnt' ich auch den Frieden nicht
- den lästigen ertragen