Ist es denn schwach
Ist es denn schwach ist ein Lied des deutschen Liedermachers Frank Rennicke, das 1997 auf dem Album „Der Väter Land“ erschien.
Text
- Man sagte es mir schon,
- daß es wohl schwächlich sei,
- alles vom Gefühl her mit zu seh’n.
- Gefühle leisten sich Kämpfer nicht,
- und was ein Mann werden will,
- der läßt sowas an sich vorüberzieh’n.
- Wer in einer Zeit wie dieser
- mit Gespür durch’s Leben geht,
- der stellt sich selber auf das Abstellgleis.
- Der bleibt ewig hinten,
- von Skrupeln geplagt,
- doch ist das für mich noch lange kein Beweis.
- Kehrreim:
- Ist es denn schwach, wenn man noch heute
- mit Gefühl durch’s Leben geht?
- Ist es denn schwach, daß man noch zeigt,
- daß einen etwas sehr bewegt?
- Ist es denn schwach, wenn ich Dir
- auch meine Fehler eingesteh’?
- Ist es denn schwach, wenn ich Dir sag’,
- das Leben tut manchmal so weh?
- Ist es denn schwach, wenn ich den Schmerz
- der anderen noch seh’?
- Ist es denn schwach, wenn ich mich
- durch mein Gefühl leiten lass’?
- Ich seh’ es ein, man muß mit Härte
- in das Leben seh’n, doch darf dabei
- das Gefühl nicht untergeh’n.
- Nur mit nacktem Verstand wirst Du nie
- die deutsche Seele versteh’n.
- Die Mädchen klar und hart,
- die Kerle weich wie Moos,
- so sei es, sagte man mir vor einiger Zeit.
- Vielleicht hat man ja recht, und ich
- versteh’ es nur nicht, bloß,
- hat ein Kerl mit Gefühl denn keinen Schneid?
- Vielleicht ist es ja albern,
- vielleich bild’ ich mir auch ein,
- mit Gefühl vom Leben mehr zu spür’n,
- andere Menschen besser zu versteh’n.
- Und außerdem ist eine Liebe mit Gefühl
- schwerer zu zerstör’n.
- Kehrreim
- Wer sich Gefühle leistet,
- und eig’ne Gedanken macht,
- der steht auf dieser Welt oftmals allein.
- Wer nicht im Strome schwimmt,
- wird oft als Tor verlacht,
- doch besser ein Tor, als einer
- dieser Masse zu sein.
- Gefühlsduselei, nein,
- das liegt mir auch nicht,
- und dieses ist von mir auch nicht gemeint.
- Nur nach klarem Empfinden
- ich selber mich richt’
- Glauben und Wollen haben sich vereint.
- Kehrreim