Gaarder, Jostein

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Jostein Gaarder [ˈju:staɪn ˈgɔːrdər] (geb. 8. August 1952 in Oslo, Norwegen) ist ein norwegischer Schriftsteller. Mit seinem Jugendbuch Sofies Welt, ein Roman mit philosophiehistorischen Lehrstücken, erlangte er große Bekanntheit.

„Guds utvalgte folk“

Gaarder löste Anfang August 2006 durch seinen Kommentar „Gottes auserwähltes Volk“ („Guds utvalgte folk“) in der norwegischen Zeitung Aftenposten eine Kontroverse aus. Bezug nehmend auf die Militäraktionen Israels 2006 im Libanon schrieb er u.a.:

„Es gibt keine Umkehr. Es ist an der Zeit, eine neue Lektion zu lernen: Wir erkennen den Staat Israel nicht länger an. Wir konnten das südafrikanische Apartheid-Regime nicht anerkennen, und ebenso wenig das afghanische Taliban-Regime. Und es gab viele, die Saddam Husseins Irak oder die ethnischen Säuberungen der Serben nicht anerkannten. Wir müssen uns nun an den Gedanken gewöhnen: der Staat Israel in seiner jetzigen Form ist Geschichte.“

Und weiter:

„Wir glauben nicht an die Idee eines von Gott auserwählten Volkes. Wir lachen über die Hirngespinste dieses Volkes und weinen über seine Untaten. Als Gottes auserwähltes Volk zu handeln ist nicht nur dumm und arrogant, sondern ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wir nennen es Rassismus.“

Zu den „Grenzen der Toleranz“ führte er aus:

[...] „Wir nennen Kindermörder ‚Kindermörder’ und werden niemals akzeptieren, dass diese ein gottgegebenes oder historisches Mandat besitzen sollen, das ihre Schandtaten rechtfertigt. Wir sagen nur dieses: Schande über alle Apartheid, Schande über ethnische Säuberungen, Schande über jeden Terroranschlag auf Zivilisten, ob er nun von Hamas, Hisbollah oder dem Staat Israel verübt wird!“

Über Judenverfolgung und den Krieg im Libanon:

„Wir anerkennen Europas tiefe Verantwortung für das Leid der Juden und nehmen sie auf uns, für die schändliche Verfolgung, die Pogrome, und den Holocaust. Es war eine historische und moralische Notwendigkeit für die Juden, ihre eigene Heimat zu erhalten. Der Staat Israel hat jedoch, mit seiner skrupellosen Kriegführung und seinen abscheulichen Waffen, seine eigene Legitimität massakriert. Er hat internationales Recht, internationale Konventionen und unzählige UN-Resolutionen zum Gespött gemacht, und kann nicht länger Schutz von diesen erwarten[...]“

Unter der Zwischenüberschrift „Israel hört nicht zu“:

[...] „Wir akzeptieren nicht die Entführung von Soldaten. Aber ebenso akzeptieren wir nicht die Deportation ganzer Bevölkerungen oder Entführung legal gewählter Parlamentarier und Minister. Wir anerkennen den Staat Israel von 1948, aber nicht den von 1967. Es ist der Staat Israel, der den internationalem Recht entsprechenden Staat Israel von 1948 nicht anerkennt, respektiert und sich auf ihn bezieht. Israel will mehr: mehr Wasser und mehr Dörfer. Um das zu erreichen, gibt es jene, die, mit Gottes Hilfe, eine Endlösung des palästinensischen Problems wollen. 'Die Palästinenser haben so viele andere Länder', haben bestimmte israelische Politiker argumentiert; 'wir haben nur eines.'“

Im letzten Absatz:

„Wir erkennen den Staat Israel nicht an. Nicht heute, nicht im Moment, da wir dieses schreiben, nicht in der Stunde von Trauer und Zorn. Wenn die gesamte israelische Nation ihrem eigenen Handeln erliegen sollte und Teile der Bevölkerung aus den besetzten Gebieten in eine neue Diaspora fliehen müssen, dann sagen wir: Mögen die Umgebenden gelassen bleiben und ihnen Gnade erweisen. Es ist ein ewiges Verbrechen ohne mildernde Umstände, die Hand an Flüchtlinge und staatenlose Völker zu legen [...]“