Könnt ich bei dir jetzt sein

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Könnt ich bei dir jetzt sein ist ein Lied des deutschen Liedermachers Frank Rennicke, das 1989 auf dem Album „Unterm Schutt der Zeit“ erschien.

Text

Seit Stunden sitz’ ich hier nun schon,
seh’ kahle Wände an.
Meine Gedanken sind wirre,
ordnen ich sie nicht kann.
Zur Arbeit fehlt mir die Geduld,
ohne es zu wollen hast
Du daran die Schuld;
denn nur an Dich, mein Mädel,
nur an Dich denk’ ich allein,
könnt ich bei Dir jetzt nur sein.
Hier beim Bund geht alles schief,
ich beug’ mich nicht und handle mir Ärger ein.
Man hat ein Aug’ auf mich,
nennt mich Rambo oder Kämpferschwein,
Mancher nennt mich auch Faschist,
obwohl er gar nicht weiß,
was das überhaupt ist,
doch mit Urteilen ist man ja
so schnell bei der Hand.


Der Ärger im eignen Elternhaus,
die Vorwürfe, die man mir dort macht.
Für ein Gespräch langt es schon längst nicht mehr,
Verständnis wurde mir nicht entgegen gebracht.
Man meint, es wäre meine eigne Schuld
und raubte allen die Geduld,
denn mit der Gesinnung könnt’ ich
im Leben nur Verlierer sein.


Hinter meinem Rücken reden die Leut’
und sie sprechen über mich.
Die gespielte Freundlichkeit und das Heucheln
sind für mich wie ein Stich.
Der Staatsschutz sagt auch schon „Guten Tag“
und daß ich Verständnis dafür haben mag,
denn man meint es gut und ist
um unsre Demokratie besorgt,
man ist ja so besorgt.


Feindlich sieht mich alles an,
dies’ Geschwätz ist mir ein Greuel.
Als Richter spielt sich alles auf,
nur weil ich nicht mit den Wölfen heul’.
Steh’ hier im Kampfe ganz allein
und alles schlägt auf mich ein,
denn bei einem „Nazi“,
da muß man ja so vorsichtig sein!

Literatur

  • Frank Rennicke: Liederbuch: alle meine Lieder von Anfang an. Texte mit Gitarrengriffen, Selbstverlag, 1995