Konferenz von Évian

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Die Konferenz von Évian fand vom 6. Juli 1938 bis zum 15. Juli 1938 im französischen Évian-les-Bains am Genfersee statt. Vertreter von 32 Nationen trafen sich auf Initiative des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt, um die Möglichkeiten der Auswanderung von Juden aus dem Deutschen Reich zu verbessern.

Ursprünglich war nur daran gedacht, die Situation der aus Deutschland auswandernden Juden zu regeln. Schnell erkannten aber insbesondere nationalistische und antisemitische Vertreter osteuropäischer Staaten die Gelegenheit, auf ihr jeweiliges „Judenproblem” hinzuweisen. Damit standen die möglichen Zielländer vor der Perspektive, nicht mehr lediglich 500.000 deutsche Juden, sondern möglicherweise zusätzlich mehrere Millionen Juden aus Osteuropa aufnehmen zu müssen.

Letztlich war das einzige konkrete Ergebnis die Gründung des Intergovernmental Committee on Refugees, das künftig in Kooperation mit Deutschland die Modalitäten der jüdischen Auswanderung regeln sollte. Dessen Erfolge hielten sich wegen der Weigerung der Völkergemeinschaft, die Juden aufzunehmen, in engen Grenzen.

Im Völkischen Beobachter war nach Abschluß der Konferenz zu lesen, Deutschland biete der Welt seine Juden an, aber keiner wolle sie haben.

Unterschiedlich bewerten Historiker die Frage, ob die internationale Staatengemeinschaft versagt habe, weil sie zu wenig Aufnahmebereitschaft für die Juden entwickelt habe. Weingarten erklärt, daß „alle Völker der Welt auch an der Endlösung und deren Ausmaß voll mitschuldig“ geworden seien.[1]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Ralph Weingarten: Die Hilfeleistung der westlichen Welt bei der Endlösung der deutschen Judenfrage... Bern u.a. 1983, S. 204.