Kunstholz

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Uhrengehäuse aus Flüssigholz

Kunstholz ist ein Stoff, der aus Holzbestandteilen hergestellt wird und zumindest über dessen Eigenschaften verfügt. Bereits um das Jahr 1900 wurde Holz aus Abfällen wiederverwertet und ein quasi-künstlicher Holzwerkstoff aus Holzabfällen mit verschiedenen Zusätzen hergestellt. Feinfaserige Holzwolle lieferte unter hydraulischem Druck eine feste Masse, die sich abdrehen und auch sonst entsprechend wie Holz bearbeiten ließ.

Ein fälschlicherweise FFU-„Kunstholz“ genanntes Produkt ist eine japanische Erfindung, die für Bahnschwellen verwendet wird. Hierbei kommt jedoch kein Holz zum Einsatz, sondern Glasfasern werden mit Polyurethan getränkt und anschließend bei erhöhter Temperatur ausgehärtet. Die falsche Bezeichnung „Holz“ wurde verwendet, da damit die hölzernen Bahnschwellen ersetzt werden.

Das erste richtige Kunstholz ist eine deutsche Entwicklung aus Eisenach aus den 1990er Jahren. Dieses wird auch „flüssiges Holz“ genannt. Die Basis bildet der holzeigene Stoff Lignin, das in der Natur für die Verholzung verantwortlich ist. Bei der Papierherstellung bleibt es als Abfallprodukt zurück und wird einfach verbrannt. Das Papier ohne Lignin wird dann als „holzfrei“ bezeichnet. Weltweit fallen jährlich etwa 50 Mio. Tonnen Lignin als Abfall an. Bei der Herstellung von Holzpellets bildet das holzeigene Lignin das Bindemittel. Das fein gemahlene Holz wird beim Preßvorgang erhitzt, das Lignin verflüssigt sich und bindet die Holzpartikel beim Abkühlen zusammen. Frische Pellets riechen deshalb noch stark nach Lignin.

Im Jahr 1998 wurde von der Firma „Tecnaro“ ein natürlicher Biowerkstoff entwickelt, der den Namen Arboform (lateinisch arbor: „Baum“) erhielt und allgemein als „Flüssigholz“ bezeichnet wird. Er basiert auf Lignin, dem Naturfasern wie Flachs oder Hanf beigemischt werden. Das aus Sägespänen, Hanf und Lignin hergestellte Granulat wird bei 170 Grad flüssig, läßt sich wie ein herkömmlicher Kunststoff spritzen und gießen und härtet danach vollständig aus. Das Resultat ist eine beliebig herstellbare Form mit den identischen Eigenschaften von Holz, das wie dieses zerspant, geschliffen und gesägt werden kann. Arboform ist sogar widerstandsfähiger als Holz, völlig frei von Erdöl, verrottet und verbrennt wie Holz. Da es sich jedoch wie ein herkömmlicher Kunststoff herstellen und bearbeiten läßt, sind daraus ebensolche Produkte herstellbar wie z. B. Tastaturen, Spielzeug u. ä. Selbst Leiterplatten lassen sich daraus herstellen, da die elektrischen Isolationseigenschaften denen von Kunststoffen gleich sind.

Verweise