Lotossitz

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Illustration: Mann übt Zazen im vollen Lotossitz mit dem rechten Fuß über dem linken Oberschenkel und dem linken Fuß über dem rechten Oberschenkel.

Der Lotossitz (Sanskrit, n., पद्मासन, padmāsana), auch Lotussitz, ist eine Sitzhaltung, bei der die Füße mit nach oben zeigender Sohle auf dem Oberschenkel des jeweilig anderen Beines liegen. Er ist eine klassische Sitzhaltung fernöstlicher Traditionen des Geistestrainings, so zum Beispiel dem indogermanischen Yoga und seinem Ableger, dem japanischen Zen. Wie archäologische Funde zum Beispiel in den ägyptischen Pyramiden[1] oder dem Wikingerschiffsgrab von Oseberg[2] zeigen, war diese Sitzhaltung jedoch auch anderen Kulturen bekannt.

Im Gegensatz zum sogenannten Schneidersitz, bei dem sich beide Füße unter den Oberschenkeln befinden, ermöglicht der Lotossitz eine stabile Sitzposition, da sich die Knie im Kontakt mit dem Boden befinden und mit dem Gesäß ein Dreieck bilden. Wenn man leicht erhöht auf einem Kissen sitzt wird darüber hinaus das Geradehalten des Rückens erleichtert, da sich die Knie unterhalb der Hüfte befinden und diese dadurch so gedreht wird, daß sich der untere Teil der Wirbelsäule aufrichtet. Außerdem wird durch das Kreuzen der Beine die Blutzirkulation in diesen reduziert und eine erhöhte Versorgung der vitalen Organe sowie des Gehirns herbeigeführt.

Eine besonders für Ungeübte geeignete Variation ist der sogenannte halbe Lotossitz, bei dem sich nur ein Fuß auf dem anderen Oberschenkel befindet, während der andere Fuß unterhalb des anderen Oberschenkels liegt. Auch diese Position ist einigermaßen stabil, jedoch dem vollen Lotussitz aufgrund der nicht reduzierten Blutzirkulation in den Beinen unterlegen.


Fußnoten

  1. Philip Kapleau: The Three Pillars of Zen, Anchor Press / Doubleday, New York 1980, S. 327, ISBN 0-385-14786-4
  2. Falk Ulbrich: ForschungsarbeitAcademia.edu