Luftschiff „Erbslöh“

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Reklamemarke – Luftschiff „Erbslöh“ 1909

Das Luftschiff „Erbslöh“ wurde von Oskar Erbslöh als motorgetriebenes Prall-Luftschiff konstruiert. Es hatte eine Länge von 53 Metern und einen Durchmesser von 10,5 Metern.

Flug und Untergang

Der erste Probeflug fand am 20. August 1909 statt. Bei einem Absturz am 13. Juli 1910 kamen alle fünf Insassen, unter ihnen auch Ballonführer Oskar Erbslöh, ums Leben.

„Am nächsten Tage, dem 13. Juli, ist die entsetzliche Katastrophe von Leichlingen zu verzeichnen, bei der, ähnlich wie beim Sturze der ‚Republique‘ in Frankreich, alle Insassen und ein kostbarer Lenkballon zugrunde gingen (Fig. 157). Erbauer und Führer dieses Luftschiffes war einer der bekanntesten Aeronauten Deutschlands, Fabrikant Oskar Erbslöh. Am 15. September 1907 hatte er den ersten Preis bei der internationalen Wettfahrt mit dem Ballon ‚Pommern‘, einen Monat später in St. Louis den GordonBennett-Preis errungen. Er war Vorsitzender und Mitbegründer der Rheinisch-Westfälischen Motorluftschiffahrt-Gesellschaft etc., etc. Um 9 Uhr vormittags stieg der Motorluftballon ‚Erbslöh‘ in Leichlingen zu einer Probefahrt auf. In der Gondel befanden sich als Führer Oskar Erbslöh, dann die Ingenieure Pölle, Kranz und Höck (Fig. 158 u. 159), sowie der Monteur Spitz. Nach 30 Minuten Fahrt war der Ballon bis Opladen an der Wupper (Kreis Solingen) gelangt, etwa 5 km von Leichlingen entfernt. Nach Beobachtung verschiedener Personen mag die Höhe etwa 800 m betragen haben. Um 9 Uhr 45 Minuten wurde beobachtet, daß die Hülle platzte und der Ballon abstürzte, wobei sich die schwere Gondel metertief in die Erde bohrte. Die schrecklich verstümmelten Körper der verunglückten Fahrtteilnehmer wurden von herbeigeeilten Landleuten unter den Trümmern des Luftschiffes tot hervorgezogen. Als Ursache der Katastrophe gab die Rheinisch-Westfälische Motorluftschiffahrt-Gesellschaft den schnellen Wechsel zwischen dem beim Aufstieg herrschenden feuchten Nebel und den brennenden, heißen Sonnenstrahlen an, die das Gas zu rasch ausgedehnt hatten. Die Ballonhülle war dieser plötzlichen Ausdehnung nicht gewachsen und platzte infolgedessen; offenbar waren die Sicherheitsventile für diesen exeptionellen Fall zu klein dimensioniert.“[1]

Bildergalerie

Literatur

  • Rheinische Luftschiff-Fahrtsgeschichte in Leichlingen. Eine Episode in Bildern. Zur Erinnerung an den Absturz des Luftschiffes Erbslöh am 13. Juli 1910, Stadt Leichlingen (Hrsg. und Verleger), Leichlingen 2010

Verweise

Fußnoten

  1. Über das Unglück in: Hermann Hoernes: Buch des Fluges, Band 3, 1912, S. 366 (mit Portrait Oskar Erbslöhs) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!