Lyngiades
Lyngiades ist ein Dorf in Griechenland.
Während des Zweiten Weltkrieges kam es von dort aus zu Mord- und Terroraktionen durch Partisanen gegen die regulären Einheiten der deutschen Wehrmacht. Nachdem der Kommandeur des Gebirgsjägerregiments 98 Josef Salminger am 30. September 1943 in der Nähe ermordet worden war, kam es zu einer kriegsrechtlich legitimen Vergeltungsaktion gegen Angehörige der dortigen EDES-Terrorgruppe, die in Konkurrenz zur bolschewistischen ELAS stand. Die Aktion wurde von General Hubert Lanz genehmigt. Der Ort wurde gewählt, da am 3. Oktober 1943 von dort aus ein reger Tragtierverkehr beobachtet wurde, der die Annahme bestätigte, daß es sich um einen Terrorstützpunkt handelt. Seitens der 1. Gebirgs-Division wurde am Abend des 3. Oktober folgender Eintrag im Kriegstagebuch vorgenommen:
- „Säuberungsunternehmen gegen Stroumi, Lyngiades und Höhen ostwärts und nordostwärts abgeschlossen. Aus Ort Lyngiades und von Höhen […] schwacher Feindwiderstand. 50 Zivilisten wurden vernichtet, Lyngiades niedergebrannt. Munitionsbestände der Banden wurden gesprengt, 20 Tragesel erbeutet.“[1]
Erst nach dem Krieg wurde vom Ortsvorsteher Konstantinos Siafakos (der das angebliche Massaker überlebt hatte!) eine Liste mit den tatsächlichen oder angeblich erschossenen zusammengestellt, die wie üblich, weit überhöhte Angaben enthielt. Angeblich wurden mehrere hundert Bewohner inklusive der Kinder erschossen. Dennoch wurde General Hubert Lanz vor dem Nürnberger Tribunal das angebliche „Massaker“ nicht zur Last gelegt.