Mackenzie, Morell

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Morell Mackenzie (* 7. Juli 1837 in Leytonstone in Essex; † 3. Februar 1892 in London) war ein englischer Mediziner.

Er übte einen verhängnisvollen Einfluß auf die englische Prinzessin Victoria aus, die 1858 den preußischen Kronprinzen und späteren kurzzeitigen deutschen Kaiser Friedrich III. geheiratet hatte. Durch diesen Einfluß war es dem Engländer Mackenzie möglich, in die Nähe des zukünftigen deutschen Kaisers zu gelangen und eine entscheidende Zeit lang die von Ernst von Bergmann gestellte Diagnose „Kehlkopfkrebs“ beharrlich zu leugnen und abzustreiten. Durch dieses merkwürdige Verhalten konnte Mackenzie eine rechtzeitige Operation verhindern und lieferte damit den deutschen Kaiser dem Tode aus. Es ist äußerst unwahrscheinlich, daß Mackenzie, der als Kehlkopfspezialist galt und darüberhinaus eine Vielzahl von Fachliteratur dazu veröffentlicht hatte, ausgerechnet beim zukünftigen deutschen Kaiser einen Krebs nicht von einem gutartigen Knoten zu unterscheiden vermochte geschweige denn, daß ihm die verhängnisvollen Folgen einer weiteren Verzögerung nicht bekannt gewesen wären.

Im Mai 1887 erschien der Kronprinz Friedrich in der Sprechstunde des Berliner Chirurgen Ernst v. Bergmann wegen einer hartnäckigen Heiserkeit. Die Untersuchung ergab, daß es sich um eine bösartige Wucherung an einem der beiden Stimmbänder handelte. Da diese Wucherung noch klein war, riet v. Bergmann, nachdem auch der Laryngologe Prof. Tobler und der Kliniker Gerhardt die gleiche Ansicht vertraten, zur operativen Entfernung dieser Wucherung, bevor sie noch größer wurde. Der Kronprinz erklärte sich damit einverstanden. Jedoch am Morgen, als die Operation erfolgen sollte, bat die Kronprinzessin Viktoria, doch noch den Eingriff aufzuschieben und vorerst einen ihr als gut empfohlenen englischen Halsspezialisten – Dr. Makenzie – zu hören. v. Bergmann gab diesem Wunsche statt und mußte zu seinem Schrecken erleben, daß der Engländer erklärte, dieses Leiden ohne Eingriff heilen zu wollen. Der Einfluß Makenzies war bald so groß, daß es v. Bergmann nicht gelang, noch weitere Deutsche Spezialisten zuziehen zu dürfen. Tief erschrocken und sich der schweren Verantwortung bewußt, drang v. Bergmann darauf, daß der große Anatom Virchow hinzugezogen würde. Unfaßbar erschien es v. Bergmann, als nun Virchow das ihm vorgelegte Gewebe als völlig gesund erklärte. Makenzie und mit ihm eine jüdische bezahlte Presse triumphierten. v. Bergmann aber litt aufs tiefste, weil ihm die helfenden Hände gebunden waren. Es stellte sich später heraus, daß Makenzie zweimal ein Stück des gesunden Stimmbandes dem Anatom Virchow vorgelegt hatte! Makenzie und sein Assistenzarzt Dr. Hovell drangen nun darauf, den Kronprinzen aus der Einflußsphäre der Berliner Ärzte zu ziehen, und er verordnete ihm Aufenthalt an der englischen Küste. So siedelte denn die Familie des Kronprinzen bald zur Isle of Wight über und zum Herbst von dort nach San Remo. Von Bergmann rang noch vor der Abreise des Kronprinzen dessen Leibarzt Dr. Wegner die Zusicherung ab, ihm sofort mitzuteilen, wenn die Wucherung größer würde, damit er dann noch eingreifen könne. Doch nichts geschah. Der erste Assistent v. Bergmanns, Prof. Dr. Bramann, der dem Kronprinzen auf Wunsch des Kaisers Wilhelm I. beigegeben wurde, wurde von der Kronprinzessin und den englischen Ärzten wie ein Eindringling behandelt und aufs ärgste angefeindet.[1]

Literatur

  • Die Krankheit Kaiser Friedrich des Dritten dargestellt nach amtlichen Quellen (1888) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Ludendorffs Verlag: Tannenberg-Jahrbuch 1939, S. 32-36.