Schleiden, Matthias

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Matthias Jakob Schleiden (* 5. April 1804 in Hamburg; † 23. Juni 1881 in Frankfurt am Main) war ein jüdischer Botaniker in Deutschland. Er bestätigte mit seinen Arbeiten die bereits erfolgte Entdeckung der Zelltheorie durch Theodor Schwann und Hugo von Mohls nachfolgende Dissertation über die Zellteilung.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg war er in Hamburg als Advokat tätig, nahm dann aber an der Universität Göttingen erneut ein Medizin-Studium auf. Danach studierte er bei seinem Onkel Johann Horkel in Berlin Naturwissenschaften, vor allem Botanik. 1839 wurde er promoviert und außerordentlicher Professor, 1850 ordentlicher Professor, an der Universität Jena. Hier beschäftigte er sich vorrangig mit Botanik und übernahm die Leitung des Botanischen Gartens der Universität. Allerdings hielt er dort nicht nur Vorlesungen naturwissenschaftlich-botanischen Inhalts, sondern sprach auch über anthropologische, philosophische und kulturhistorische Themen, die ihn interessierten.

Die Professur in Jena legte er dann nieder, da er es ablehnte, sich in den deutschen Lehrkörper einzufügen. Anschließend ging er auf den Lehrstuhl für Pflanzenchemie in Dorpat, wo er auf Grund der selben Probleme ebenfalls scheiterte. Er wandte sich gegen eine rein naturwissenschaftliche Betrachtung der Welt und propagierte eine seiner Ansicht nach notwendige neue „Vergeistigung“ im Sinne des jüdischen Alten Testaments der Bibel. Danach lebte er als Privatgelehrter und Autor in Dresden, Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt am Main.

Werke (Auswahl)

  • Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik. Nebst einer methodologischen Einleitung als Anleitung zum Studium der Pflanze (1842) (PDF-Datei Bände 1&2)
  • Zur Theorie des Erkennens durch den Gesichtssinn (1861) (PDF-Datei)
  • Die Rose. Geschichte und Symbolik in ethnographischer und kulturhistorischer Beziehung (1873) (PDF-Datei)
  • Die Bedeutung der Juden für Erhaltung und Wiederbelebung der Wissenschaften im Mittelalter (1877) (PDF-Datei)
  • Ueber den Materialismus der neueren deutschen Naturwissenschaft, sein Wesen und seine Geschichte (1863) (PDF-Datei)
  • Das Salz. Seine Geschichte, seine Symbolik und seine Bedeutung im Menschenleben (1875) (PDF-Datei)
  • Für Baum und Wald (1870) (PDF-Datei)
  • Die Landenge von Suês, zur Beurtheilung des Canalprojects und des Auszugs der Israeliten aus Aegypten (1858) (PDF-Datei)
  • Die Pflanze und ihr Leben. Populäre Vorträge, von M. J. Schleiden. Mit 5 farbigen Tafeln und 15 Holzschnitten (1850) (PDF-Datei)

Literatur

  • Friedrich Michelis: Der kirchliche Standpunkt in der Naturforschung. Ein Wort zur Verständigung über das Verhältniss der Naturforschung zu dem Glauben und der Hoffnung des Christen; Sendschreiben an Dr. M. J. Schleiden (1855) (PDF-Datei)
  • Martin Möbius: Matthias Jacob Schleiden zu seinem 100. Geburtstage (1904) (PDF-Datei)