Nofretete

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Nofretete (rekonstruierte ägyptische Aussprache: Nafteta; Hieroglyphenumschrift Nfr.t-jy.tj) war die Hauptgemahlin (Große königliche Gemahlin) des Pharaonen Echnaton (Amenophis IV.) und lebte im 14. Jahrhundert v. u.Z. in der 18. Dynastie des Neuen Reiches. Bekannt wurde sie durch die angeblich 1912 aufgefundene, farbig ausgeführte Büste aus Kalkstein und Gips, welche sie darstellen soll, und die im Ägyptischen Museum in Berlin ausgestellt ist.

Name und Bezeichnungen

Ihr Name Nfr.t-jy.tj (erleichterte Umschriftsausprache: Neferet-iti) bedeutet Die Schöne ist gekommen und tritt ab dem 5. Herrschaftsjahre Echnatons mit dem Beinamen Nfr nfrw Jtn (erleichterte Umschriftsausprache: Nefer Neferu Aton, Bedeutung Schön sind die Schönheiten des Aton) in Kartuschenform auf. Sie trägt die Titel Große königliche Gemahlin und Herrin Beider Länder[1], der auf einigen Talatat-Blöcken aus Karnak bezeugt ist. Im Grabe Echnatons erscheint sie als Gebieterin von Ober- und Unterägypten. In einigen Texten wird sie zudem als Groß an Gunst und auf einer Totenfigur als Fürstin und Große im Palaste betitelt.[2]

Herkunft

Über die Kindheit Nofretetes und über ihre Abstammung können keine unangefochtenen Aussagen getroffen werden. Früher ward behauptet, dass ihr Name, Die Schöne ist gekommen, auf eine ausländische Abstammung hindeute, wofür es jedoch keine archäologischen Beweise gibt. Versuche, sie mit der hurritischen Taduhepa, der Tochter des Königs Tuschratta gleichzusetzen, konnten nicht überzeugen. Heute ist man der Ansicht, daß Nofretete der ägyptischen Oberschicht angehörte und nicht erst im heiratsfähigen Alter nach Ägypten kam. Hinweise darauf gibt das Königsgrab ihres Ehemannes in Achet-Aton, in dem Tij, die Gemahlin des späteren Königs Eje, als „große Amme“ Nofretetes bezeichnet wird. Demnach wäre es möglich, dass Nofretete eine Tochter Ejes aus früherer Ehe und Tij ihre Stiefmutter war, die sie als Halbwaise aufzog. Nach einer weniger verbreiteten Annahme könnte sie auch eine Tochter von Amenophis III. aus einer Nebenlinie sein. Umstritten ist außerdem, ob Nofretete die Schwester Mutnedschmets, der zweiten Gemahlin Haremhabs war. In den Aufzeichnungen tritt diese als „Schwester der Königin“ auf, jedoch könnte ihr Name auch als Mutbeneret gelesen werden.[2][3]

Büste

Der deutsche Ägyptologe Ludwig Borchardt soll die angeblich Nofretete darstellende Büste am 6. Dezember 1912 in Tell El-Amarna, südlich von Kairo, gefunden haben. Der Schweizer Kunsthistoriker Henri Stierlin (1928–2022) hingegen hielt die Büste für eine 100 Jahre alte Fälschung, welche Borchardt habe anfertigen lassen.[4] Borchardt hatte die Büste ab 1913 zunächst elf Jahre in seinem Wohnzimmer stehen, bis er sich entschloß, sie einem Berliner Museum zu geben. Auch der Publizist zu archäologischen Ägypten-Themen Edrogan Ercivan unterstützt Stierlins These. Röntgenaufnahmen aus neuester Zeit bestätigen zwar das Alter des Steins, können aber laut Stierlin nicht zweifelsfrei den Gips datieren, der auf dem Stein aufgetragen ist. Für eine Radiocarbon-Datierung enthält die Plastik zu wenig organisches Material.[5]

Dokumentationen

Schrifttum

  • Michael E. Habicht: Nofretete und Echnaton. Das Geheimnis der Amarna-Mumien. Koehler & Amelang, Leipzig 2011. ISBN 978-3-7338-0381-0
  • Gabriele Höber-Kamel: Unter den Strahlen des Aton. Kemet Heft 1/2002
  • Gabriele Höber-Kamel: Nofretete. Kemet Heft 3/2010
  • Henri Stierlin (1928–2022): Le Buste de Néfertiti. Une imposture de l'égyptologie?, Infolio, Gollion 2009

Fernsehen

  • Tatort Ägypten: Der Fall Nofretete. Dokumentation, 45 Min., Herstellung: ZDF-Expedition, Erstsendung: 3. Brachet 2007,
  • Die Odyssee der Nofretete. Deutscher Schatzjäger findet „bunte“ Büste der Nofretete. Dokumentation, 45 Min., Herstellung: ZDF-Expedition, Erstsendung: 29. Heuert 2007

Verweise

Fußnoten

  1. gGmeint sind Oberägypten sowie Unterägypten
  2. 2,0 2,1 Isa Böhme: Nofretete – Versuch einer Biographie. In: Kemet Heft 3/2010, S. 11.
  3. Höber-Kamel: Die göttliche Königin – Nofretete, herrlich an Liebreiz. In: Kemet Heft 1/2002, S. 19-20.
  4. Henri Stierlin: Le Buste de Néfertiti. Une imposture de l'égyptologie?, Infolio, Gollion 2009
  5. Siehe Kate Connolly: Is this Nefertiti – or a 100-year-old fake?, The Guardian, 7. Mai 2009