Nun steige der Begeistrung Flamme
Nun steige der Begeistrung Flamme (oder auch Das Bismarck-Lied) ist ein Gedicht von Paul Warncke, in dem er die Leistungen und die Person Otto von Bismarcks rühmt. Das Gedicht wurde auch als Lied gesungen mit der Melodie von „Sind wir vereint zur guten Stunde“.
Text
- Nun steige der Begeistrung Flamme
- hellodernd auf in unserm Sang:
- dem Manne gilt's von deutschem Stamme,
- dem Helden, der den Drachen zwang,
- der an des Rheines Rebenborden
- gepflanzt des Reiches mächtgen Baum,
- dem Mann, durch den zur Wahrheit worden,
- der Väter sehnsuchtsvoller Traum.
- Wie lag das Vaterland darnieder
- dem Fremden lange schon ein Spott,
- da sandte uns dem Hermann wieder,
- der alte treue deutsche Gott.
- Und das wird nimmer ausgesungen
- bis an der Erde letzten Tag
- wie, von dem deutschen Aar bezwungen,
- der welsche Hahn am Boden lag.
- Wer wagte da noch zu verlachen
- der Deutschen heil'ges Vaterland?
- Denn auch der Zwietracht gift'gen Drachen
- schlug dieser Mann mit starker Hand.
- Und uns erschien die große Stunde
- da hob der Held, lorbeerumlaubt,
- die Krone von des Rheines Grunde
- dem deutschen Kaiser auf das Haupt.
- Das wollen wir ins Herz uns schreiben,
- den fernsten Enkeln sei's bewahrt,
- ein Vorbild soll er sein und bleiben
- von deutscher Kraft und deutscher Art.
- Er stand, umbraust von Sturmestoben,
- von schnödem Haß beschimpft und Neid
- er stand, das mächtge Haupt erhoben
- hoch überragend seine Zeit.
- Hochragend über sein Jahrhundert
- ein Fels im wildempörten Meer,
- von Hunderttausenden bewundert,
- doch auch geliebt – und das ist mehr.
- Erbrause, Jubel, Banner, walle,
- Gott, grüße dich, du einz'ger Mann,
- der kühn des Ruhmes Kränze alle,
- der seines Volkes Herz gewann.
Quelle
- Paul Warncke – 1895 in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch