Opelwerk Brandenburg

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Der Maschinenpark für den Hauptbau wurde im Stammwerk Rüsselsheim abgebaut.
Haupteingang mit gut sichtbaren Zufahrten zur aufzugslosen Belieferung von Untergeschoß (rechts runter) und Obergeschoß (links leicht hoch).

Das Werk Brandenburg/Havel der Adam Opel AG produzierte von Ende 1935 bis Mitte 1944 Lastkraftwagen.

Frühjahr 1935 beschloß die Firmenleitung, die LKW-Herstellung in Brandenburg an der Havel zusammenzufassen. Gedacht war eine große ungeteilte Halle mit Zentrum Fertigmontage-Band. Am Anfang stand der Rahmenbau für das Fahrgestell, dazwischen Achsen, Steuerung, Motor und Aufbauten und am Ende die Abfahrt des fertigen LKW. Die Halle wurde auf die Herstellung von 50 Wagen in acht Stunden geplant aber zur Sicherheit ausbaufähig eingerichtet. Für Besucher sollte in halber Höhe der Werkstätten eine Besucherbrücke gebaut werden. Nach diesen Vorgaben wurde ein zweigeschossiger Flachbau von 120 X 160 Metern ausgeführt. Wegen des hohen Grundwasserstandes war eine Unterkellerung nicht möglich. Im schlechter beleuchteten Untergeschoß wurden Wagenlagerraum, Luftschutzraum usw. eingerichtet. An den Außenwänden befanden sich die Werkstätten des Karosseriebaues und die Ersatzteillager. Auch konnte die wertvolle Fabrikationsfläche im Obergeschoß durch Unterbringung von Rohrleitungen, Transportbändern oder Sammelgruben im Untergeschoß geschont werden. Im Westen war der Flachbau einer Materialhalle von 16 X 160 Metern mit Bahnanschluß und Kran vorgelagert. Im Norden war auf 18 X 136 Metern ein vierstöckiger Hochbau aus Eisenbeton. Die Statik wurde für eine Aufstockung um zwei auf dann sechs Geschosse ausgelegt. U.a. zur Erleichterung einer späteren Aufstockung wurden die Dächer mit leicht aufzunehmenden Korkmatten isoliert; weiter hätte nur noch der Ausgleichbeton entfernt werden müssen. Beiden Bauten grenzten an den zentralen Flachbau und gehen mit ihren unteren Geschossen ohne Trennung in die Geschosse des Zentrums über. Die Geschosse drei und vier des Hochbaus beherbergen Gemeinschaftsräume und Büros. Um die Innenflächen der Geschosse nicht zu stören wurden die drei Treppenhäuser vorgelagert. Die beiden äußeren Treppenhäuser enthalten bei doppelter Breite Fahrstuhlschächte und Toiletten. Die Erhöhung um ein Stockwerk für die Aufzugstechnik machte aus den Treppenhäusern architektonisch Treppentürme. Die Klinkerverblendung verstärkte den Eindruck einer horizontalen Schichtung und paßte die Bauten der flachgestreckten märkischen Landschaft an. Da das Werkgelände nach Ost und Süd ansteigt konnten von der Straße ebene Zufahrten in das Obergeschoß und Gefälle zum Untergeschoß angelegt werden. Der in halber Höhe Untergeschoß liegende Bahnanschluß ermöglichte über Steigung das Obergeschoß und über Gefälle das Untergeschoß zu erreichen. Zusätzlich wurden die Geschosse untereinander durch zwei Rampen verbunden und eine Unabhängigkeit von Aufzügen erreicht. Das Kraftwerk wurde am Ufer des Schiffahrtkanals erbaut und für Erweiterungen auf doppelter Größe als gegenwärtig benötigt angelegt. Ein 4000 KW Dampf-Turbo-Generator und eine Nothilfe von 400 KVA Dieselmotor wurden installiert. Die Entfernung Kraftwerk - Hauptbau wurde so gewählt, daß noch Erweiterungsbauten in den nächsten Jahren möglich wären. Eine Schiffsanlegestelle mit einer 120 Meter Spundwand als Uferbefestigung versorgt das Werk mit Kohle. Der entstehende Hof wurde durch eine dritte Seite aus einem Gebäude mit Feuerwache, Garagen und Pumpenhaus zur Grundwasserabsenkung eingefaßt. Die 20.000 qm Betonstraßen dienten neben den Transportverkehr den Fahrversuchen der Neuwagen. Die Hauptfront mit Pförtnerhaus bestand aus schmiedeeisernen Gittern, der Rest war mit zwei Meter hohem Maschendraht eingefriedet.

Galerie

Literatur

  • Das Werk Brandenburg der Adam Opel A.-G. In: Baugilde. Heft 14. 1936. S. 389-393.
  • Das neue Opelwerk in Brandenburg. In: Deutsche Bauhütte. Heft 3. 1936. S. 31.