Grunenberg (Ordensburg)
Grunenberg ist eine Ordensburg in Ostpreußen.
Lage
Grunenberg liegt etwa 5 km südlich von Braunsberg.
Geschichte
Die ehemalige Ordensburg Grunenberg lag einst unmittelbar an der Passarge, das Flußtal um 40 m überragend, auf einer nach drei Seiten durch tiefe Schluchten gesicherten Anhöhe.
Hier verlieh der ermländische Bf. Heinrich Fleming, als er nach der Niederwerfung der heidnischen Preußen die Erschließung seines Herrschaftsbereiches in Angriff nahm, im Juli 1289 seinen Brüdern Albert und Johann sowie seinem Schwager Konrad Wendepfaffe das ganze um diesen Schloßberg liegende Land in einer Größe von rd. 100 Hufen und gestattete ihnen auf jener Anhöhe die Anlage einer Burg, die im Jahre 1305 urkundlich erwähnt wird.
Ausgrabungen des Jahres 1927 haben gezeigt, daß es sich hier um eine typische Abschnittsbefestigung handelt, bei der man durch zwei tief einschneidende Quergräben mit dahinterliegenden Holz-Erde-Wällen die Vorburg wie die Hauptburg gesichert hatte. In der Hauptburg konnte man dicht an der Spitze der Bergzunge, quer von Abhang zu Abhang laufend, das unterkellerte Haupthaus in einer Größe von 13 x 7 m als einen Saalbau mit Mittelstützen feststellen, dessen Wände in Fachwerk aus Holz und Lehm errichtet waren. Diese Burganlage, eine der wenigen nachgeprüften Befestigungen aus der Frühzeit des Ordenslandes, hat nur wenige Jahrzehnte ihrem Zweck gedient und wurde, als schon bald der Massivbau der Befestigungen üblich wurde, als überflüssig aufgegeben. 1330 wird die Burg nicht mehr erwähnt, als der damalige ermländische Bf. dem neubegründeten dt. Dorf Grunenberg die Handfeste ausstellte.