Panzerkampfwagen VIII „Maus“

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Der Panzerkampfwagen VIII „Maus“ war ein überschwerer Kampfpanzer der Deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Er war der größte gebaute Kampfpanzer der Wehrmacht, während die Entwürfe zu dem P-1000 Ratte sowie dem P-1500 Monster nicht mehr realisiert werden konnten.

Entwicklung

Am 29. November 1941 wies Adolf Hitler in einer Besprechung Prof. Porsche an, einen überschweren Panzer zu entwickeln, wobei Krupp zur Lösung dieser Aufgabe herangezogen werden sollte.

Der diesem Projekt ursprünglich zugedachte Deckname „Mammut“ wurde allerdings aus Tarnungsgründen wieder verworfen und in „Maus“ abgeändert.

Bereits am 1. Mai 1943 wurde Hitler ein Holzmodell der „Maus“ vorgeführt. Das projektierte Gewicht der „Maus“ von etwa 150 Tonnen erhöhte sich aufgrund der immer wieder verstärkten Panzerung (bis 250 mm) schließlich auf 188 Tonnen und stellte die Konstruktionsgruppe von Porsche vor schwierige Probleme bei der Motorisierung.

Porsche konstruierte den „Maus“ mit einem hinten liegenden Turm und einem sich in der Wannenmitte befindenden Motor. Der Motor gab seine Kraft allerdings nicht direkt an das Getriebe des Heckantriebs weiter, sondern der Antrieb erfolgte nach dem benzin-elektrischen Prinzip.

Der Fahrer saß in einem separaten Raum in der Wannenfront, während sich der Kampfraum hauptsächlich im Turm befand, da sich das Getriebe sowie die Elektromotoren ebenfalls im Heck des Panzers befanden.

Die Panzerung der Wanne reichte zum Schutz des Fahrwerks bis weit über die Ketten. Die Wannenfront versah Porsche mit einer 20 cm dicken Panzerung. Der Turm hatte sogar eine Frontpanzerung von 24 cm.

Neben der 15-cm-Kampfwagenkanone (KwK) besaß der „Maus“ auch noch eine 7,5-cm-KwK in koaxialer Anordnung sowie ein MG 34 zur Nahverteidigung. Anfang 1943 wurde Hitler ein hölzernes Modell des „Maus“ präsentiert. Er war von dem Panzer so begeistert, daß er einen Auftrag über 150 Stück erteilte. Allerdings war nun auch klar, daß das Fahrzeug ein Gewicht von circa 190 Tonnen erreichen würde. Allein der riesige Turm wog mit 50 Tonnen mehr als ein kompletter Panzer V „Panther“.

Im August 1943 begann Alkett mit dem Bau des ersten Prototypen, wobei Turm und Bewaffnung von Krupp geliefert wurden. Bis Weihnachten desselben Jahres war die Wanne des ersten Prototyps V1 fertiggestellt. Sie wurde zu ausführlichen Tests verwendet und bekam vorläufig einen Attrappenturm. Angetrieben wurde der erste Prototyp V1 durch den MB-509-Ottomotor von Daimler-Benz. Die 1.080 PS des Motors reichten zwar aus, um den „Maus“ auf der Straße die angestrebte Geschwindigkeit von 20 km/h erreichen lassen, aber im Gelände schaffte er bei sehr guten Bedingungen gerade einmal 13 km/h. Außerdem hatte der MB 509 einen enormen Kraftstoffverbrauch. Um diesen zu senken und um das Leistungsgewicht etwas zu verbessern, entwickelte Daimler einen Dieselmotor, den MB 517. Dieser Motor leistet 1.200 PS und wurde in den zweiten Prototypen V2 eingebaut. Die Wanne dieses zweiten „Maus“-Panzers war im März 1944 fertiggestellt, der von Krupp gebaute Turm folgte im Juni.

Ab September 1944 wurde der V2 in Kummersdorf ausgiebig getestet. Er erreichte im Gelände ebenfalls nicht mehr als 13 km/h, doch schlug sich der „Maus“ bei der Erprobung, zum Erstaunen seiner Kritiker, verhältnismäßig gut. Trotzdem war sein taktischer Nutzen gering, da er noch mehr als der „Jagdtiger“ einem mobilen Bunker glich. Allerdings konnte der „Maus“ mit seiner 128-mm-KwK bereits auf eine Entfernung von 3.500 m die Frontpanzerung des Shermans, des T34/85 und des JS-2 durchschlagen.

Der Panzerkampfwagen „Maus“ ist ein Beispiel für die energieaufwendigen und extrem kostspieligen Entwicklungen während des Zweiten Weltkrieges, mit denen doch noch der Endsieg erreicht werden sollte, doch konnte er wie so viele andere Projekte, die technisches Neuland betraten, die Hoffnungen nicht erfüllen.

Einsatz

Es gibt Gerüchte, daß die beiden „Maus“-Panzer bei der Verteidigung des Testgeländes in Kummersdorf eingesetzt wurden. In jedem Fall wurden sowohl der V1 als auch der V2 von ihren Besatzungen gesprengt.

Die Sowjetischen Truppen konnten die unversehrte Wanne des V1 sowie den Turm des V2 erbeuten und damit einen kompletten Panzer „Maus“ zusammenbauen. Dieses Fahrzeug wurde von den Sowjets ausgiebig erprobt und kann heute noch im Panzermuseum in Kubinka bei Moskau bewundert werden.

Technische Daten

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  • Gewicht: 188 t
  • Länge mit Rohr: 10,09 m
  • Breite: 3,67 m
  • Höhe: 3,80 m
  • Bodenfreiheit: 57 cm
  • Spurbreite: 110 cm
  • Feuerhöhe: 279 cm
  • Kletterfähigkeit: 75 cm
  • überwindet Steigungen von bis zu 30°
  • Watfähigkeit: 200 cm
  • Überschreitet 450 cm
  • Tauchfähigkeit: bis zu 800 cm (unter Verwendung eines Schnorchels)
  • Bewaffnung
  • 128-mm-KwK44 L/55 (Prototypen) oder 150-mm-KwK L/44 (für Serie geplant)
  • Munition: 128 mm: 68 Granaten / 150 mm: 50 Granaten
  • 75-mm-KwK 44 L/36,5 koaxial im Turm zur 150-mm-KwK
  • Munition: 200 Granaten
  • 1x 7,92-mm-MG 34
  • 1x 7,92-mm-FlaMG
  • Munition: 1.000 Patronen Munition
  • Antrieb
  • benzin-elektrisch
  • 1.080 PS Daimler-Benz MB 509, 12-Zylinder-Ottomotor, wassergekühlt | Hubraum: 44,5 l (Maus 205/1) / später durch wassergekühlten 12-Zylinder-Dieselmotor Daimler-Benz MB 517 mit 1.200 PS ersetzt (Maus 205/2)
  • Getriebe: zwei Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge
  • Höchstgeschwindigkeit: Straße 19 km/h / Gelände 13 km/h
  • Tankinhalt: 2.700 l + 1.500 l im Reservetank am Heck
  • Verbrauch: Straße 1.400 l/100 km, Gelände 3.100 l/100 km
  • Fahrbereich: 190 km auf Straße / 97 km im Gelände
  • Wendekreis: wendet auf der Stelle
  • Kettenlaufwerk
  • zwei Gleisketten – Treibrad hinten, Leitrad vorn, zwölf Laufrollenpaare je Seite, zwölf Stützrollen
  • Panzerung
  • Wanne
  • 200 mm Bug / Neigung 55°
  • 200 mm Fahrerfront / 35°
  • 180 mm Wannenseite unten/oben / 90°
  • 180 mm Heck / 90°
  • 100 mm Decke / 0°
  • 50 mm Boden / 0°
  • Turm
  • 200-240 mm Turmblende/front
  • 180-200 mm Turmseite / 60°
  • 160-200 mm Heck / 60°
  • 60 mm Decke / 0°
  • Besatzung: sechs Mann
  • Stückzahl: eine komplett mit Turm, eine ohne Turm und Motor, acht in Fertigung

Bildergalerie

Literatur

  • Michael Fröhlich: Panzerkampfwagen Maus. Der überschwere Panzer Porsche Typ 205 (Bestellmöglichkeit)

Verweise