Moskau
Staat: | Rußland |
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Einwohner (14.10.2010): | 11.503.501 |
Bevölkerungsdichte: | 4.583 Ew. p. km² |
Fläche: | 2510 km² |
Höhe: | 156 m |
Postleitzahl: | 101.000-135.000 |
Telefon-Vorwahl: | (07) 495-499 |
Kfz-Kennzeichen: | 77,97,99,177,197,199,777 |
Koordinaten: | 55° 45′ N, 37° 37′ O |
Bürgermeister: | Sergej Sobjanin |
Moskau ist eine Großstadt in Rußland und zugleich die Hauptstadt des Landes. Die Stadt wurde im Jahre 1147 gegründet. Wegen der Zahl der örtlichen Kirchen wurde sie ab dem 16. Jahrhundert als „Drittes Rom“ bezeichnet. Moskau ist Sitz der Russisch Orthodoxen Kirche, der Patriarch wohnt im Danilow-Kloster.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sowohl im Jahre 1238 als auch 1382 wurde die Stadt von mongolischen und tatarischen Truppen niedergebrannt. Mehrere Schlachten fanden statt, so die Schlacht von Kulikowo am 8. September 1380, bevor 1480 das mittlerweile zum Großfürstentum emporgestiegene Moskau von der Überherrschung der Goldenen Horde endgültig befreit wurde. Am Ende des 16. Jahrhunderts gelang den Romanows den Weg auf den russischen Thron. Zar Peter der Große machte jedoch aus der von ihm gebauten Stadt Sankt Petersburg seine neue Residenzstadt.
Am 12. März 1918 wurde Moskau nach der Russischen Revolution an der Stelle Sankt Petersburgs zur Hauptstadt des Landes erklärt. Die Regierung zog in den dortigen Kreml, der seitdem zum Machtzentrum des Landes wurde. Auch nach dem Fall der Sowjetunion im Jahre 1991 blieb Moskau die Hauptstadt der neuen Russischen Föderation. Das Aussehen mancher Stadtteile wurde noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts von stalinistischen Hochbauten geprägt.
Seit 1956 befindet sich die Militärschule Alexander Suworow in der Stadt. Russische Sender wie die Stimme Rußlands und RIA Nowosti haben ihr Sitz in Moskau. Auf der UNESCO-Welterbeliste stehen seit 1990 der Kreml und der angrenzende Rote Platz. Moskau hat acht Fernbahnhöfe, drei internationalen Flughäfen und drei Binnenhäfen. Somit ist die Stadt wichtigster Verkehrsknotenpunkt des Landes.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1886 | 753.459 |
1939 | 4.182.916 |
1956 | 4.847.000 |
2010 | 11.500.000 |
Kriminalität im kapitalistischen Zeitalter seit 1991
Jede fünfte Straftat wird in Moskau von einem Arbeitsmigranten aus Ex-Sowjetrepubliken verübt. Der Vizeleiter der Moskauer Innenbehörde, Oleg Baranow sagte: „Bei der nicht einfachen Lage auf dem Arbeitsmarkt bringt die Migration, insbesondere die illegale, eine ernste Gefahr für die wirtschaftliche, soziale, nationale, gesellschaftliche und sanitär-epidemiologische Sicherheit mit sich“[1]
Historische Gebäude der Altstadt
Bekannte, in Moskau geborene Personen
Russen
- Alexander Aljechin (1892–1946), russischer Schachspieler
- Michael von Asantschewsky (1839–1881), russischer Komponist
- Wjatscheslaw Daschitschew (* 1925), russischer Hochschullehrer, Politologe und Historiker
- Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821–1881), russischer Schriftsteller
- Anatoli Iwanow (* 1935), russischer Schriftsteller, Religionsgeschichtler und Antikommunist
- Alexander Petrowitsch Iswolski (1856–1919), russischer Politiker und Botschafter in Paris
- Alexander Lebedew (* 1959), russischer Oligarch und Politiker
- Michail Jurjewitsch Lermontow (1814–1841), russischer romantischer Dichter
- Juri Luschkow (* 1936), russischer Politiker und langjähriger ehemaliger Bürgermeister von Moskau
- Alexei Nawalny (* 1979), russischer Rechtsanwalt und Oppositionspolitiker
- Peter der Große (1672–1725), russischer Großfürst, Zar und erster Kaiser des Russischen Kaiserreiches
- Alexander Puschkin (1799–1837), russischer romantischer Dichter und Schriftsteller
- Mischa Zverev (geb. 1987), berufsmäßiger Tennisspieler russischer Abstammung mit BRD-Paß
Deutsche und andere Nichtrussen
- Gustav Hilger (1886–1965), deutscher Diplomat
- Waldemar Klingelhöfer (1900–?), deutscher SS-Obersturmbannfüher
- Hans Pfitzner (1869–1949), deutscher Komponist und Dirigent
- Anna Prizkau (geb. 1986), deutschfeindliche Journalistin
- Raffaello Riccardi (1899–1977), italienischer Politiker
- Kurt Tanzer (1920–1960), deutscher Offizier der Wehrmacht und Bundeswehr
- Ada Tschechowa (1916–1966), deutsche Schauspielerin und Managerin russischer Herkunft
Juden
- Jewgenija Albaz (geb. 1958), jüdische Publizistin
- Boris Beresowski (1946–2013), jüdischer Unternehmer und einer der russischen Oligarchen
- Leonard Blavatnik (geb. 1957), ostjüdischer Milliardär
- Sergei Michailowitsch Brin (geb. 1973), jüdischer Informatiker, der u. a. an der Entwicklung der Suchmaschine Google beteiligt war
- Michail Chodorkowski (geb. 1963), ehemals in Rußland agierender krimineller jüdischer Oligarch (YUKOS)
- Dmitrij Chmelnizki (geb. 1953), jüdischer „Historiker und Rußlandexperte“
- Alexander Ginsburg (1936–2002), jüdischer Journalist
- Wladimir Gussinski (geb. 1952), jüdischer Medienmagnat im Exil
- Lew Borissowitsch Kamenew (1883–1936), jüdisch-bolschewistischer Verbrecher und Massenmörder
- Wladimir Kaminer (geb. 1967), deutschsprachiger Schriftsteller und Kolumnist russisch-jüdischer Herkunft
- Andrej Sacharow alias „Andrej Zucker“ (1921–1989), jüdischer Physiker in der Sowjetunion und Entwickler der sowjetischen Wasserstoffbombe
Verweis
- Официальный сайт Мэра Москвы, Offizielle Seite des Moskauer Bürgermeisters (russischsprachig)