Parerga und Paralipomena

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Buch

Parerga und Paralipomena.jpg
Titel: Parerga und Paralipomena
Autor: Arthur Schopenhauer
Verleger: Diogenes Verlag AG Zürich
Erscheinungsjahr: 1851
Originalsprache: Deutsch
Verweise
PDF: Erster Teilband
Zweiter Teilband

Parerga und Paralipomena (aus dem Altgriechischen: „Nebenwerke und Übriggebliebenes“) aus dem Jahre 1851 ist eine in zwei Bänden erschienene Sammlung von Abhandlungen und Aufsätzen des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer, welche nach dessen eigentlichem Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ als sein zweitbekanntestes und -bedeutendstes Schaffen gilt. In den Bänden enthalten ist auch die sehr bekannte Abhandlung „Aphorismen zur Lebensweisheit“, welche infolge ihrer Popularität auch als separater Einzelband große Verbreitung fand.

Diese Veröffentlichung verhalf seinem lange unbekannt gebliebenen Verfasser mit überraschender Schnelligkeit zum Durchbruch. Noch einmal wird hier das Ganze seines philosophischen Systems beleuchtet und mit ergänzenden Beispielen und Gleichnissen versehen; dazu finden sich aber auch zahlreiche, nicht direkt mit Schopenhauers Philosophie verbundene Themen. Im ersten Band finden sich neben einer grundsätzlichen Streitschrift gegen die Universitätsphilosophie einige umfangreiche Abhandlungen, u. a. über damals noch kaum berührte Erfahrungsgebiete wie die „Transscendente Spekulation über die anscheinende Absichtlichkeit im Schicksal des Einzelnen“ sowie der „Versuch über das Geistersehen“ und die bereits erwähnten „Aphorismen zur Lebensweisheit“. Der zweite Band bietet noch einmal Ergänzungen und Nachträge, welche in 31 Kapitel aufgegliedert sind. Hieraus wäre möglicherweise vieles auch in einer weiteren Auflage seines Hauptwerkes ergänzend erschienen, wenn Schopenhauer dieses noch hätte erleben können.

Leit- und Wahlspruch

Schopenhauer setzte den beiden Bänden des Werkes das lateinische Motto Non multa („nicht vielerlei“) und als Wahlspruch den Satz des römischen Satirendichters Juvenal Vitam impendere vero („sein Leben der Wahrheit weihen“) voran.

Zitate aus dem Werk

  • Bin ich doch eben kein Philosophieprofessor und erkenne daher nicht meinen Beruf darin, nur vor allen Dingen die Grundgedanken des Judenthums sicher zu stellen, selbst wenn solche aller und jeder philosophischen Erkenntniß auf immer den Weg verrennen sollten.[1]
  • „Auch wird man einsehn, daß, Dummköpfen und Narren gegenüber, es nur einen Weg gibt, seinen Verstand an den Tag zu legen, und der ist, daß man mit ihnen nicht redet.“
  • „Einer sei jung, schön, reich und geehrt; so frägt sich, wenn man sein Glück beurteilen will, ob er dabei heiter sei: ist er hingegen heiter; so ist es einerlei, ob er jung oder alt, gerade oder bucklig, arm oder reich sei; er ist glücklich.“
  • „Die Heiterkeit und der Lebensmut unserer Jugend beruht zum Teil darauf, daß wir, bergauf gehend, den Tod nicht sehn; weil er am Fuß der andern Seite des Berges liegt.“
  • „Vom Standpunkt der Jugend aus gesehn, ist das Leben eine unendlich lange Zukunft; vom Standpunkt des Alters aus, eine sehr kurze Vergangenheit.“
  • „Zum Glücke der Kindheit trägt endlich noch folgendes bei: Wie im Anfange des Frühlings alles Laub die gleiche Farbe und fast die gleiche Gestalt hat; so sind auch wir, in früher Kindheit, alle einander ähnlich, harmonieren daher vortrefflich. Aber mit der Pubertät fängt die Divergenz an und wird, wie die der Radien eines Zirkels, immer größer.“
  • „Höflichkeit ist Klugheit; folglich ist Unhöflichkeit Dummheit: sich mittels ihrer unnötiger- und mutwilligerweise Feinde machen ist Raserei, wie wenn man sein Haus in Brand steckt.“
  • „Höflichkeit mit Stolz zu vereinigen ist ein Meisterstück.“
  • „Denn, um nicht sehr unglücklich zu werden, ist das sicherste Mittel, daß man nicht verlange, sehr glücklich zu sein.“
  • „Die Freunde nennen sich aufrichtig; die Feinde sind es: daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittre Arznei.“
  • „Wenn man argwöhnt, daß einer lüge, stelle man sich gläubig: da wird er dreist, lügt stärker und ist entlarvt.“
  • „So hat zum Beispiel mir meine Philosophie nie etwas eingebracht; aber sie hat mir sehr viel erspart.“
  • „Daher also, daher, aus dem Orkus, kommt alles und dort ist schon jedes gewesen, das jetzt Leben hat: – wären wir nur fähig, den Taschenspielerstreich zu begreifen, vermöge dessen das geschieht; dann wäre alles klar.“

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Parerga und Paralipomena II, Kapitel 8: Zur Ethik, § 119 Ende