Paul, Bruno
Bruno Paul (* 19. Januar 1874 in Seifhennersdorf; † 17. August 1968 in Berlin) war ein deutscher Zeichner und Architekt. Er war ein Unterzeichner des Aufrufs an die Kulturwelt am Beginn des Ersten Weltkrieges gegen Deutschland.
Leben
Nach dem Besuch der der Kunstgewerbeschule in Dresden schloß er 1892 sein Studium an der Akademie der Künste in München ab. Ab Februar 1897 arbeitete er für die satirische Zeitschrift „Simplicissimus“ und zeichnete bis 1906 dafür etwa 500 Karikaturen. 1897 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Münchner Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk und entwarf Möbel und Metallgegenstände. Bis 1905 entstanden mehrere Inneneinrichtungen für Ausstellungen sowie die Ausgestaltung des Wartesaals des Nürnberger Hauptbahnhofs. 1906 wurde er als Leiter der Kunstgewerbeschule nach Berlin berufen und entwarf hier 1907/08 das „Haus Westend“. 1907 war er Mitbegründer des Deutschen Werkbunds und 1914 mit drei Bauten auf der Werkbund-Ausstellung in Köln vertreten: „Gelbes Haus“, „Weinhaus“ und „Bierhalle“. 1924 wurde er Direktor der Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin. In den folgenden Jahren gelangte er zu internationaler Anerkennung, vor allem auch durch den Bau des Kaufhauses „Macy's“ in Neu York im Jahre 1925. 1928 baute er Berlins erstes Bürohochhaus, das „Kathreiner-Gebäude“. Ende 1933 ging er in den Ruhestand, arbeitete aber noch als freier Architekt und Entwerfer. 1937 gab der 63jährige seinen Posten in der Preußischen Akademie der Künste auf Grund von Differenzen mit seinen Kollegen ab. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er in die Liste der wichtigsten deutschen Künstler aufgenommen.
Literatur
- Joseph Popp: Bruno Paul. Mit 319 Abbildungen von Häusern und Wohnungen, 1916 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Martin Möbius: Steckbriefe erlassen hinter dreißig literarischen Uebelthätern gemeingefährlicher Natur; mit Karikaturen von Bruno Paul (1900) (PDF-Datei)