Prynne, William
William Prynne ( 1600 in Swainswick, Sommerset; 24. Oktober 1669 in London)[1] war ein englischer Rechtsanwalt.
Wirken
Peter Aldag schrieb über Prynne folgendes:
- „Prynne hatte in Tag- und Nachtarbeit den ersten Teil seines Geschichtswerkes über die Juden in England fertiggestellt. Wenn man dieses wissenschaftliche Buch betrachtet, muß man sich fragen, wie er es angestellt hat, innerhalb von höchstens 8–10 Tagen das Material zusammenzutragen, zu bearbeiten und zu veröffentlichen. Ein längerer Zeitraum hat ihm auf keinen Fall zur Verfügung gestanden, denn er begann das Buch am 6. Dezember, und es wurde bereits unmittelbar vor der Sitzung am 18. Dezember 1655 veröffentlicht). Es ist noch heute als Standardwerk für die Geschichte der Juden Englands bis zu dieser Periode anzusehen, und auch wir haben viele Anregungen daraus entnommen. Keiner der jüdischen Historiker hat außerdem gegen Prynne den Vorwurf der Ungenauigkeit erheben können.“[2]
Weiter heißt es über ihn:
- „William Prynne war im Jahre 1600 geboren. Er studierte in Oxford und wurde später Barrister in Lincolns Inn. Er war aber nicht nur in Rechtswissenschaften interessiert, sondem zeigte schon frühzeitig besondere Neigung für geistliche und geschichtliche Dinge. Er geißelte die nach seiner Ansicht ungesunden Zeiterscheinungen mit der größten Schärfe und kam auf diese Weise mit dem Königshaus in Konflikt. Nach einem Jahr Haft wurde er im Jahre 1634 zu einer hohen Geldstrafe und lebenslänglichem Kerker verurteilt.
- Seine akademischen Titel wurden ihm abgesprochen, sein Name in der Liste der Barrister gelöscht. Trotz allem hatte Prynne nicht den Mut verloren. Man erlaubte ihm, im Kerker weiterzuschreiben, und es gelang ihm die Veröffenlichung seiner Schriften gegen das damalige System. Er hatte hart dafür zu büßen. Nacheinander wurden ihm am Schandpfahl die Ohren abgeschnitten und auf seine Wangen die Buchstaben S. L. gebrannt. Diese Buchstaben sind im Englischen die Anfangsbuchstaben für die Worte ‚Seditious Libel‘ (aufrührerische Verleumdung). Sein gesamtes Vermögen wurde ebenfalls eingezogen.
- Die erfolgreiche Revolution brachte Prynne die Freiheit. Am 20. April 1641 erklärte das sogenannte ‚Long Parliament‘ seine Verurteilung für hinfällig und setzte ihn in all seine früheren Rechte ein mit dem Versprechen, ihn für all seine Leiden zu entschädigen.“[2]
Für Aldag war Prynne der „Antijude“ schlechthin.