Ramses I.
Ramses I. war ein altägyptischer König (Pharao) und Begründer der 19. Dynastie (Neues Reich), welcher von 1291 v. u. Z. bis 1290 v. u. Z. herrschte.
Herkunft
Wie sein Vorgänger Haremhab stammt auch Ramses I. aus den Reihen der wehrmachtlichen Führer. Als politischer Ziehsohn Haremhabs, der selbst keine Kinder hatte, war er zunächst einfacher Kriegstrechtein, dann Truppen- und Festungskommandant, später im Generalstab tätig. Schließlich wurde er Gesandter des Königes und General der Streitwagentruppe, bevor Haremhab ihn zum Wesir ernannte. In dieser Funktion wurde er Vertreter des Königs in Ober- und Unterägypten.
Die seit jeher durchgeführte Bestimmung eines Nachfolgers gemäß dem Festkalender fand unter Haremhab nicht statt. Der Titel Königssohn des Haremhab mit dem Beinamen Neb-Henemmet wurde erst nach Haremhabs Tode auf die vorher schon existierenden Sarkophage von Ramses I. angebracht. Der eine fand sich in Ägypten, der andere in Gurob. Die besonderen Umstände der erst nachträglichen Anbringung des Prinzentitels lassen erkennen, dass Ramses I. bis zu seiner Thronbesteigung davon ausgehen musste, in seiner Funktion als Wesir bestattet zu werden. Ramses I. berief sich in diesem Zusammenhange auf den Beschluss des Götterrates, ihn als Nachfolger von Haremhab zum neuen Könige beider Länder zu ernennen.
Sein Sohn Sethos I. verwies ergänzend auf die verwahrlosten Umstände in Ägypten, ehe sein Vater Ramses I. auf den Thron folgte. Der offiziellen Ernennung als Nachfolger stand zudem offensichtlich die Praxis entgegen, dass nur leibliche Söhne vom noch amtierenden Könige als Nachfolger designiert und zur späteren Krönung öffentlich ausgerufen werden konnten. Damit zählte Ramses I., wie auch beispielsweise sein Vorgänger Haremhab oder Hatschepsut, zu den wenigen altägyptischen Königen, die nicht auf eine amtliche Bestimmung zum Nachfolger verweisen konnten.