Scott, Robert Falcon
Robert Falcon Scott (* 6. Juni 1868 in Devonport bei Plymouth; † 29. März 1912 in der Antarktis) war ein englischer Polarforscher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mit 13 Jahren ging er zur Marine und wurde dann Offizier. Während der von ihm geleiteten „Discovery-Expedition“ unternahm er zwischen November 1902 und Februar 1903 gemeinsam mit Edward Wilson und Ernest Shackleton einen rücksichtslosen Vorstoß ins Innere der Antarktis, bei dem die drei Männer mit dem Erreichen der geographischen Breite von 82° 17′ S einen neuen Südrekord aufstellten. Dies geschah ohne Rücksicht auf Verluste, da der deutsche Wissenschaftler und Polarforscher Erich von Drygalski bereits kurz zuvor am 22. Februar 1902 einen unbekannten Festlandteil entdeckt hatte, der „Kaiser-Wilhelm-II.-Land“ genannt wurde und zudem in rund 80 Kilometern Entfernung einen eisfreien Vulkan, den sie „Gaussberg“ nannten. Drygalski kam bis 66 Grad südlicher Breite und unterließ aber aus Vorsicht vorerst die weitere Erkundung. Scotts Expedition scheiterte dann an der mangelhaften Vorbereitung auf das Überleben unter antarktischen Bedingungen und mußte vorzeitig abgebrochen werden.
Im Oktober 1911 brachen vier Trupps zu je vier Mann mit Motorschlitten, Ponys und Hundegespannen auf. Scott versuchte dann am 1. November 1911 mit der 16köpfigen „Terra-Nova-Expedition“ den Südpol zu erreichen, wobei der norwegische Polarforscher Roald Amundsen dies zur selben Zeit plante. Am 4. Januar ging Scott mit Edward Wilson, Wissenschaftler und Zoologe, Lawrence Oates, Ponyführer, Henry Bowers, Lagerverwalter und Edgar Evans, Techniker, als Gruppe allein weiter, um den Südpol als Erste zu erreichen. Ihre Vorräte zogen sie auf Schlitten. Scott erreichte zwar den Pol am 18. Januar 1912, allerdings waren ihm Amundsen und dessen vierköpfige Mannschaft rund einen Monat zuvorgekommen. Amundsen hatte den Südpol bereits am 14. Dezember 1911 erreicht. Auf dem Rückweg zum Basislager starben Scott und seine vier Begleiter an Unterernährung, Krankheit und Unterkühlung. Erst acht Monate nach seinem Tod wurde Scotts Leiche zusammen mit seinem Tagebuch gefunden.
Werke (Auswahl)
- The voyage of the 'Discovery' (1905) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)
- Letzte Fahrt (Scotts Tagebuch) in Auszügen: HTML-Version, Epub; vollständiger Nachdruck: Bestellmöglichkeit
Literatur
- Kapitän Scotts letzte Fahrt, 1922, 2 Bände, Erstausgabe 1913
- Band 1: „Scotts Tagebuch“
- Band 2: „Die Abenteuer der Gefährten“ (als eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher, als PDF-Datei) letzteres Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Leonard Huxley: Scott's last expedition. Vol. I. Being the journals of Captain R.F. Scott, R.N., C.V.O. Vol. II. Being the reports of the journeys & the scientific work undertaken by Dr. E.A. Wilson and the surviving members of the expedition (1914) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2)
- Charles Turley: The voyages of Captain Scott. Retold from 'The voyage of the „Discovery“ and „Scott's last expedition“ (1915) (PDF-Datei)
- Peter Laufmann: Scott und Amundsen - Der tödliche Wettlauf zum Pol, Verlag: Frederking & Thaler, ISBN 978-3894059057
Dokumentation
- Nur einer konnte der Erste sein. Amundsen gegen Scott - Der historische Wettlauf zum Südpol
Verweise
- Robert Falcon Scott - eine Kurzbiographie
- Brief aus dem Eis (Neue Luzerner Zeitung, 30. März 2012)