Sabbat
Der Sabbat (jiddisch: Schabbes) ist im Judentume der siebente Wochentag, an dem als Ruhetag keine Arbeit verrichtet werden darf.
Christentum
Das Neue Testament spiegelt die damalige Sabbatpraxis im palästinischen Judentume wieder: Man feierte Sabbat in Häusern mit Festmahl, Gästen (Lk 14,1) und Arbeitsruhe (Lk 23,56). In Synagogen wurde aus Tora und Propheten gelesen, die Texte wurden ausgelegt (Mk 1,21; 6,2; Lk 4,16–21; 13,10; Apg 13,15.27; 15,21; 17,2). Verboten waren Ernte (Mk 2,23), Handel (Mk 16,1), Lastentransport (Mk 15,42–47; Joh 5,10; 19,42), erlaubt waren ein Sabbatweg (Apg 1,12), priesterliche Opfer (Mt 12,4), Beschneidung der Söhne am achten Lebenstag (Joh 7,22f.) und Rettung von Tieren und Menschen aus Lebensgefahr (Mt 12,11; Lk 14,5).
Worterläuterungen
Die hebräischen Namenwörter šabbat und šabbaton (š = sch) werden von der Zeitwortwurzel šbt für „aufhören, nachlassen, beenden“ abgeleitet. In Verbindung mit Objekten nimmt es die Bedeutung „(mit etwas) aufhören = (von etwas) ruhen“ sowie „feiern“ an. Veranlassend kann es auch „aufhören lassen“ bedeuten. Das geschlechtswortlose Namenwort šabbat ist weiblich, steht ursprünglich für eine festgelegte Ruhezeit und kann auch auf jüdische Jahresfeste bezogen sein. Es ist außerbiblisch erstmals auf einem Ostrakon von 630 v. Chr. belegt: Dort zählt ein Erntearbeiter die Arbeiten auf, die er „vor der Ruhezeit“ erledigt habe. Verbunden mit hajom (der Tag) bezeichnet šabbat im Tanach regulär den siebten Wochentag und wurde allmählich zu dessen Eigennamen, sichtbar etwa im Vergleiche der Parallelstellen Lev 24,8 und 1Chr 9,32. Das Nomen (šabbat) šabbaton bezeichnet immer den mit einem strengen Arbeitsverbot belegten regulären Ruhetag.
Der Samstag (mhd. samestac, ahd. sambastag) enthält als ersten Bestandteil ein im Rahmen der arianisch-gotischen Mission im Südosten aufgenommenes Lehnwort, das auf vulgärgriechisch *sámbaton (klassisch sábbaton) beruht. Das griechische Wort ist seinerseits entlehnt aus dem hebräischen schabbat. Die ursprüngliche germanische Bezeichnung, Laugtag (Waschtag), ist nur mehr in nordischen Sprachen erhalten und wird in deutschheidnischen Kreisen wiederbelebt.