Schlacht von Legnano

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Eine fantasievolle Darstellung der Schlacht von Legnano, dargestellt von Amos Cassioli.

Die Schlacht von Legnano war eine 1176 nahe Legnano stattgefundene militärische Auseinandersetzung zwischen dem von Kaiser Friedrich Barbarossa geführten Heer, das sowohl aus deutschen Soldaten als auch aus Söldnern bestand, mit dem Lombardenbund aus der nördlichen Apenninenhalbinsel. Es endete in einer Niederlage für den Kaiser und stellt somit einen Wendepunkt in der Geschichte Europas dar. In der Geschichte des erst sehr viel später gegründeten Staates „Italien“ stellt die Schlacht bis heute ein bedeutendes nationales Ereignis dar, ebenso bei den Anhängern der norditalienischen Padanien-Ideologie.

Vorgeschichte

Ursache für die Auseinandersetzung war das Brechen des vorangegangenen Waffenstillstandes von Seiten des Lombardenbundes, einem Zusammenschluß mehrerer Städte der Apenninenhalbinsel. Barbarossa hatte jedoch kurz vorher bereits den Großteil seines Heeres entlassen und war nun auf Hilfstruppen angewiesen. Es kam zu einem Hilfsgesuch an die deutschen Fürsten, dem jedoch die wenigsten folgten, da man die expansive Politik des Kaisers nicht mehr unterstützte. Dem Bericht mehrerer mittelalterlicher Chronisten soll es sogar zu einem persönlichen Treffen des Kaisers mit seinem Vetter Heinrich den Löwen, dem damals mächtigsten Reichsfürsten, gekommen sein, der jedoch seine Hilfe verweigerte. Ob es diesen Hoftag von Cläven, bei dem der Kaiser vor dem Löwen auf die Knie gefallen sein soll, wirklich gab, ist in der Forschung bis heute umstritten. Barbarossa war aufgrund der verweigerten Hilfeleistung gezwungen, ohne die erhoffte Unterstützung in die Schlacht zu ziehen.

Die Schlacht

Nahe Legnano kam es zum Zusammentreffen beider Heere. Es ist davon auszugehen, daß die frinflichen Fußtruppen den kaiserlichen Rittern zahlenmäßig überlegen waren, auf jeden Fall waren sie es jedoch in Bezug auf die Taktik. Das gegnerische Bürgerheer setzte lange Spieße ein, mit denen man die Soldaten vom Pferd riß und die durch ihre Rüstungen im Nahkampf stark eingeschränkten Ritter anschließend erstach. Das Pferd des Kaisers wurde dabei selbst getroffen und Barbarossa ging zu Boden, was die Kampfmoral seines Heeres schwächte, da man dachte, die Schlacht sei bereits verloren und den Rückzug antrat. Der Kaiser selbst blieb mehrere Tage verschollen und wurde bis zu seinem Auftauchen bereits für tot gehalten.

Folgen

Zwar hatte es sich um keine vernichtende Schlacht gehandelt, da der Großteil des kaiserlichen Heeres überlebt hatte, Barbarossa war dennoch in Folge der Niederlage gezwungen, Waffenstillstände auf mehrere Jahre auszuhandeln. Wenige Jahre später mußte er ebenso den Stadtstaaten auf der nördlichen Apenninenhalbinsel de facto die Autonomie anerkennen, wenn sie auch de jure dem Kaiser nach wie vor verpflichtet waren.

Barbarossa kehrte anschließend nach Deutschland zurück und leitete den Sturz Heinrichs des Löwen ein. Die Ursache dafür war wohl nicht die verweigerte Hilfestellung des Welfen, sondern vielmehr der Umstand, daß Barbarossa die zahlreichen Beschwerden diverser deutscher Fürsten gegen den Löwen nicht mehr länger ignorieren konnte. Da Heinrich mehrmals nicht zu dem angesetzten Prozeßtermin erschien, wurde er mit Gewalt seiner Ämter enthoben.

Literatur

  • A. Ozlberger: „Hat Kaiser Friedrich I. Vor der Schlacht bei Legnano dem Herzog Heinrich dem Löwen sich zu Füssen geworfen? Eine historisch-kritische Untersuchung“, 1860 (PDF-Datei)