Selbstzensur

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Selbstzensur ist eine Form der Zensur, die sich Menschen oder Institutionen selbst auferlegen. Sie tritt unter anderem bei Politikern, Verlegern, Journalisten, Filmproduzenten, Wissenschaftlern, Künstlern sowie in Medienhiearchien auf. Die Selbstzensur ist eine Praktik des „vorauseilendem Gehorsams“. Bildlich wird auch von einer „Schere im Kopf“ gesprochen.

Dem Begriff liegt die Vorstellung eines eigentlichen „Selbst“ zugrunde, welches (von außen angestoßen oder aufgrund bloßer Einbildung) in der Selbstbeschränkung oder der Selbstbeschneidung ein vorteilhaftes Verhalten erblickt und eigene Handlungen an dieser asketischen oder selbstverleugnenden Maxime orientiert. Faktisch aber ist ein solches stabiles, identitär kraftvolles und zugleich kritisches Selbst in allen Zeitaltern und Geburtsjahrgängen eher selten aufzufinden. Es handelt sich möglicherweise sogar um ein genetisches Verhaltensrepertoire, dessen einzelne Komponenten im Genpool der Gesellschaft nur beiläufig mitgeschleift werden, welches regulär gar keine Funktion ausübt, das auch häufig nicht lebensdienlich ist (sondern tödlich), das gesellschaftlich unerwünscht ist und nur in laborähnlichen, existenziellen Sondersituationen wirklich einmal einen Nutzen haben kann.

Falls diese Beschreibung des Ausnahme-„Selbst“ korrekt ist ist, dann ist umgekehrt der Ausdruck „Selbstzensur“ ein albernes Übertreibungswort, das keine echte Besonderheit kennzeichnet, sondern vielmehr die typischen fatalen Verhältnisse nur falsch benennt. Das Fehlen von Mut ist eben nicht „Selbstzensur“ (also nicht eine subjektivitätstheoretische Kompliziertheit), sondern bloß eine typische, häufige Mangelerscheinung, die sich von seltenen Prachtexemplaren der Gattung allein durch einen vorliegenden Mangel unterscheidet.

Zitate

  • „Die Selbstzensur ist in vollem Gang. Man muß zweimal überlegen, wer sich wodurch verletzt fühlen könnte.“Klaus Stuttmann, Karikaturist, im Jahre 2006