Graff, Siegmund
Siegmund (Sigmund) Graff ( 7. Januar 1898 in Roth/Nürnberg; 18. Juni 1979 in Erlangen) war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Redakteur.
Leben und Wirken
Siegmund Graff wurde als Sohn des Bürgermeisters von Roth geboren. Er war Freiwilliger im Ersten Weltkrieg (letzter Dienstgrad: Offizier). Nach dem Krieg wurde er Mitglied im Stahlhelm und war Mitarbeiter von Franz Seldte.
Im Nationalsozialismus wurde er Referent im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Graff war im Kunst- und Kulturbetrieb tätig, bevor er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges reaktiviert und Offizier im Führungsstab des OKW wurde. Nach der „Befreiung“ kolportierte er seinen angeblichen Kontakt zu den Putschisten von 20. Juli 1944 und gab an, unter dem Nationalsozialismus mit Verboten und Reglementierungen gekämpft zu haben. Seine Selbstrechtfertigung „Von SM zu NS“ erschien 1964.[1]
Schriften (Auswahl)
- Bühne
- Die endlose Straße. Ein Frontstück in 4 Bildern, 1930
- Die einsame Tat. Ein Stück um den Studenten Sand in 10 Bildern, 1930
- Wir fahren zum Weihnachtsmann. Ein lustiges Märchenspiel in 5 Bildern, 1930
- Was wird aus Adalbert? Ein Stück aus dieser Zeit in 4 Aufzügen, 1931
- Die vier Musketiere. Volksstück in 3 Aufzügen, 1932
- Die Heimkehr des Matthias Bruck. Schauspiel in 3 Aufzügen, 1933
- Hirschgraben und Kornmarkt. Komödie in 5 Aufzügen, 1933
- Hier sind Gemsen zu sehen! Komödie in 5 Bildern, 1934
- Begegnung mit Ulrike. Komödie in 7 Bildern, 1937
- Die Primanerin. Nach einer Novelle von Alexander Turmayer, 1937
- Das Wespennest. Komödie in 4 Aufzügen, 1938
- Die Prüfung des Meister Tilmann. Schauspiel in 14 Bildern, 1939
- Geraldine verreist. Lustspiel in 3 Akten, 1940
- Autorenwerke (Auswahl)
- Unvergeßlicher Krieg. Ein Buch vom deutschen Schicksal, 1936
- Westwall, Wall der Herzen. Tatsachenbericht vom Leben unserer Soldaten an der Westfront und Erlebnisberichte vom Spähtruppunternehmen im Westen, 1940
- Über das Soldatische, 1943
- Das Manuskript. Handbuch für Autoren. Formen der Wortkunst, Werkzeug und Handgriffe des Schriftstellers, hrsg. v. Otto Schumann, 1954
- Wir reisen mit Peter Spang durch Deutschland, 1956
- Die Technik der Diktatur - Eine nachgelassene und wiederentdeckte Schrift des griechischen Philosophen Aristoteles
- Capri, Insel der Sehnsucht. Impressionen, Gedanken, Erinnerungen, 1970
- Nach dem nächsten Mal. Erinnerungen an mögliche Dinge, Hans Pfeiffer Verlag 1970
- Lyrik
- Und wenn die Not nicht Eisen bricht… Deutsche Balladen und Lieder. 1924
- Eherne Ernte. Gedichte im Krieg. 1939/1941. 1941
- Geschenke des Schicksals. Gedichte. 1973