Strömt herbei, ihr Völkerscharen
Strömt herbei, ihr Völkerscharen oder auch Nur am Rheine ist ein deutsches Heimatlied aus dem 19. Jahrhundert. Den Text schrieb Otto Inkermann (1823–1862, Pseudonym: E. O. Sternau) im Jahre 1848, die Musik verfaßte 1867 Peter Johann Peters (1820–1870). Es wurde in Preußen bis 1919 für den Schulunterricht in der siebten bzw. achten Klasse besonders empfohlen.
Text
- Strömt herbei, ihr Völkerscharen
- zu des deutschen Rheines Strand;
- wollt ihr echte Lust erfahren
- o so reichet mir die Hand.
- Nur am Rheine will ich leben
- nur am Rhein geboren sein,
- wo die Berge tragen Reben
- und die Reben gold´nen Wein!
- Mögen tausend schöne Frauen
- locken auch mit ihrer Pracht,
- wo Italiens schöne Auen
- wo in Düften schwelgt die Nacht:
- Nur am Rheine will ich lieben
- denn in jedes Auges Schein,
- steht es feurig dort geschrieben:
- nur am Rheine darfst du frein!
- Mag der Franzmann eifrig loben
- seines Weines Allgewalt,
- mag er voll Begeist'rung toben
- wenn der Kork der Flaschen knallt;
- nur am Rheine will ich trinken
- einen echten deutschen Trank,
- und solang die Becher blinken
- töne laut ihm Lob und Dank!
- Und wenn ich geliebt in Wonne
- Und gelebt in Herrlichkeit,
- Und geleeret manche Tonne,
- Geh' ich ein zur Seligkeit.
- Nur am Rheine will ich sterben,
- Nur am Rhein begraben sein,
- Und des letzten Glases Scherben,
- werf' ich in den Rhein hinein.
Publikationen
Das Lied wurde u. a. veröffentlicht in:
Deutsches Kommersbuch • Deutsches Armee Liederbuch • Feuerwerker-Liederbuch (1883) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) • Concordia-Liederbuch (1911) • Es braust ein Ruf • Sport-Liederbuch (1921) • Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Wander-Liederbuch (1927) • Schlesier-Liederbuch (1936)