Stoffbär
Der Stoffbär war schon im Spätmittelalter, wie auch andere Kuscheltiere, ein beliebtes Spielzeug für Kinder Alldeutschlands und durch Handelswege darüber hinaus. Die Verehrung des Bären war schon bei den Germanen weitverbreitet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zottelbär
Aufgrund der derben und kostengünstige Machart bzw. Materialen wurde das Meister-Petz-Stofftier (nach Braun/Bernhard, der Bär im mittelalterlichen Epos Reineke Fuchs) ob dessen Fransen und Stoffverknotungen auch Zottelbär genannt. 1835 schrieb August Heinrich Hoffmann von Fallersleben in seinem Text „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ von der Sehnsucht nach Geschenken des Weihnachtsmannes, u. a. nach einem Zottelbär.
Weitere Bedeutung
Umgangssprachlich wird Zottelbär auch für einen Menschen mit zerrissenen Kleidern oder einen Mann mit wildem Bartwuchs, jedoch mit sanfter Attitüde, verwendet.
Steiff-Bär „Teddy“
In Giengen an der Brenz entwickelte 1902 Richard Steiff, ein Neffe der deutschen Spielzeugherstellerin Margarete Steiff, den ersten Stoffbären mit beweglichen Armen und Beinen, den 55 PB. Er wurde Anfang 1903 in die VSA geschickt, jedoch wegen Nichtgefallen wieder zurück nach Giengen gesandt.
Daraufhin stellte ihn Margarete Steiff auf ihrem Messestand in Leipzig aus, wo sie aber hauptsächlich ihre gefilzten Nadelkissen anbot. Ein amerikanischer Vertreter brauchte in letzter Minute ein „Verlegenheitsmitbringsel“ und erstand den Bären. Der oder die Beschenkte fand den Bären aber nicht besonders nett und verschenkte ihn weiter, bis er schließlich seinen Weg in die Auslage eines Geschäftes fand.
Dort wurde er vom Sekretär des Präsidenten der VSA Theodore „Teddy“ Roosevelt entdeckt und kam schließlich auf der Geburtstagstafel der Tochter Roosevelts zu sitzen. Das Kind war von dem Bären so angetan, daß es ihn nach seinem Vater „Teddy“ taufte. Von diesem Moment an wurde der putzige Geselle immer beliebter, und so kam es, daß 1903 auf der Leipziger Frühjahresmesse ein amerikanischer Vertreter bei der Firma Steiff 3.000 Teddybären bestellte. Auch berühmte Künstler wie Arthur von Kampf verwendeten die Steiff-Bären für ihre Bildnisse mit Kindern.
Steiff-Plüschtiere sind inzwischen wertvolle Sammlerstücke.
Literatur
- Janosch: Ich bin ein großer Zottelbär, Parabel Verlag (1999), ISBN 978-3789809521