Weihnachtsmann

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Deutscher Weihnachtsmann (Motiv von 1800 bis 1850) – früher waren auch andere Kleidungsfarben als Rot üblich

Der Weihnachtsmann ist ursprünglich eine, insbesondere in Europa bekannte, mythologische Gestalt mit heidnischem Hintergrund. Im germanischen Jahreskreis wirkt der Weihnachtsmann zu Weihnachten, also in der Zeit um die Wintersonnenwende (→ Sunnwendmann).

Die heutige Vorstellung vom Aussehen des Weihnachtsmannes als eine rotbemäntelte, übergewichtige, weißbärtige Gestalt ist maßgeblich beeinflußt von einer weihnachtlichen Bildwerbeaktion, die im Jahre 1931 von dem Schweden Haddon Sundblom für die US-amerikanische Firma Coca-Cola entwickelt wurde. In manchen Ländern wird traditionell geglaubt, der Weihnachtsmann komme durch den Schornstein ins Haus, um den Kindern Geschenke zu bringen. Zu diesem Zwecke werden auch Socken an den Kamin gehangen.

Ursprung und Überlieferung

Im Norden Germaniens (Skandinavien) existiert seit alters her eine Gestalt, die mit Rute und Nüssen die Menschen auf die lange Winterszeit vorbereitet. Die Rute galt dabei als Fruchtbarkeitssymbol, die Nüsse als gehaltvolle und haltbare Nahrung. Dieser bärtige alte Mann soll in Lappland gewohnt haben, in einen langen braunen Winterpelz mit Kapuze gekleidet und auf einem Rentierschlitten unterwegs gewesen sein. Man geht davon aus, daß hier noch Elemente des germanischen Gottes Wodan (→ Wodanstag) sowie des Gottes Balder enthalten waren.

In vorchristlicher Zeit brachte der germanische Julbock die Geschenke, bevor er vom Weihnachtsmann (dänisch: Julemand, norwegisch: Julenisse, schwedisch: Jultomte) ersetzt wurde.

In den neueren Fassungen des 20. Jahrhunderts wird die Gestalt als Weihnachtsmann bezeichnet, die vom Nordpol aus am Heiligabend mit ihrem Rentierschlitten durch die Lüfte fährt und den Kindern Geschenke bringt. Die Figur basiert, nach ungeprüfter kirchlicher Überlieferung, zum Teil auf der christlichen Gestalt des heiligen St. Nikolaus, der dem Brauch nach am 6. Dezember den Kindern Geschenke bringt.

Großen Anteil an der Verbreitung des Weihnachtsmannes hatte der deutsche Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der 1835 das Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ schrieb.[1]

Vormals gab es im 19. Jahrhundert eine ähnliche Figur,[2] die jedoch noch dem Nikolaus ähnlicher war als dem Coca-Cola-Weihnachtsmann. Bekannt wurde die Abbildung eines Weihnachtsmannes (amerikan. Santa Claus) von dem in die VSA ausgewanderten Deutschen Thomas Nast im Jahre 1863 für die Zeitschrift Harpers Weekly.[3]

Die heidnische Autorin Marie Cachet deutet den Weihnachtsmann als Odin (Wodan), d.h. als Allegorie der ewigen Wiedergeburt des Menschen über die Generationen – die Farben seiner Kleidung, Rot und Weiß, seien hierbei die Farben eines neugeborenen Säuglings (rote Haut bzw. Blut sowie weiße Vernix caseosa); der enge Schornstein, durch den der Weihnachtsmann komme, stehe für den Geburtskanal (Vagina).[4]

Der Coca-Cola-Weihnachtsmann

In den VSA kam die Firma Coca-Cola auf die Idee, den Weihnachtsmann als Coca-Cola-Werbeträger für ihr dunkles Brausegetränk zu instrumentalisieren. Zu diesem Zweck entwickelte der Schwede Haddon Sundblom im Jahre 1931 eine Bildwerbeaktion mit Coca-Cola-trinkenden Weihnachtsmännern. Das Aussehen dieser charakteristischen Coca-Cola-Weihnachtsmänner wurde schnell populär und bestimmt die zeitgeistkonforme Sichtweise darüber, wie ein Weihnachtsmann auszusehen hat, bis heute. Innerhalb kurzer Zeit hat sich der Coca-Cola-Weihnachtsmann insbesondere auf Grund eines jährlichen Millionen Dollar betragenden Werbebudgets in Europa fest etabliert. Er verdrängt in vielen Ländern die kindlich-christliche Vorstellung vom sogenannten Christkind, das am 24. Dezember die Geschenke bringe. Zu seiner Tätigkeit gehört es auch, in unregelmäßigen Abständen „Ho-ho-ho“ zu rufen.

Bildergalerie

Siehe auch:

Fußnoten

  1. Rudolf Öller: 2004 Martin Luthers Christkind, Welt der Naturwissenschaften, Ausgabe Dezember 2004
  2. Coca Cola? Ach was!, Süddeutsche Zeitung, 27. Dezember 2007
  3. Woher kommt der Weihnachtsmann?, Santaclaus.de
  4. Vgl. Marie Cachet: The symbols of Yule, 9. Dezember 2015 (archiviert), bei 3.41 min (Quelle); How to celebrate Yule/Christmas as a Pagan?, 11. Dezember 2016 (archiviert), bei 5.10 min