Triumphierender Tag
Triumphierender Tag ist ein Gedicht des deutschen Dichters und Politikers Gottfried Keller (1819 1890).
Text
Triumphierender Tag
- So manchmal werd' ich irre an der Stunden,
- an Tag und Jahr, ach, an der ganzen Zeit:
- es gärt und tost, doch mitten auf dem Grunde
- ist es so still, so kalt, so zugeschneit.
- es gärt und tost, doch mitten auf dem Grunde
- an Tag und Jahr, ach, an der ganzen Zeit:
- Habt ihr euch auf ein neues Jahr gefreut,
- die Zukunft preisend mit beredtem Munde?
- Es rollt heran und schleudert, oh, wie weit!
- Euch rückwärts. - Ihr verse\inkt im alten Schlunde.
- Es rollt heran und schleudert, oh, wie weit!
- die Zukunft preisend mit beredtem Munde?
- Doch kann ich nie die Hoffnung ganz verlieren,
- sind auch noch viele Nächte zu durchträumen,
- zu schlafen, zu durchwachen, zu durchfrieren!
- sind auch noch viele Nächte zu durchträumen,
- So wahr erzürnte Wasser müssen schäumen,
- muß, ob der tiefsten Nacht, Tag triumphieren.
- Und sieh! - Schon bricht es hell aus Wolkensäumen!
- muß, ob der tiefsten Nacht, Tag triumphieren.