Uncle Sam (Lied)
Uncle Sam ist ein Lied des deutschen Liedermachers Frank Rennicke nach einem Text von Bringfriede Jung, das 1990 auf dem Album „Sehnsucht nach Deutschland“ erschien.
Text
- Drüben – über’m großen Teich –
- wohnt Uncle Sam – und der ist reich.
- Er hat nur einen Wunsch auf Erden:
- „Wie kann ich wohl noch reicher werden?“
- Kehrreim:
- Rechte Hand auf das Herz
- und die Augen himmelwärts,
- Colt und Bibel, halleluja –
- es leb’ die USA!
- Um dieses Ziel voll zu erreichen,
- da mußte vieles and’re weichen.
- Zunächst war der Indianer dran:
- Man knallt’ ihn ab, den roten Mann!
- Kehrreim
- Dies Land, fiel Uncle Sam nun ein,
- für „God’s own country“ viel zu klein!
- Drum, fast der ganze Kontinent
- sich bald „United States“ benennt!
- Kehrreim
- Jetzt, meint er, wär’ Europa reif
- für den „American way of life“.
- Damit die Völker „happy“ sei’n,
- muß man sie ersteinmal befrei’n!
- Kehrreim
- Frei war der Weg für Comic-Strips,
- für Coca, Jeans und Kartoffelchips.
- Europa endlich nun erfuhr:
- Amerikaner = Hochkultur!
- Kehrreim
- Es folgte Weltkrieg Nr. 2 –
- der Uncle Sam war auch dabei!
- Weit entfernt vom Bombenhagel
- riß vieles er sich unter’n Nagel.
- Kehrreim
- Gesiegt hat nun „Democrazy“ –
- um's zu beweisen zeigt man sie:
- „Gerechtigkeit, nimm deinen Lauf,
- die Deutschen hängt man einfach auf!“
- Kehrreim
- Wo’s in der Welt auch knallt und zischt –
- der Uncle Sam hat mitgemischt.
- Vietnam, Grenada, Panama –
- die Weltpolizei ist auch schon da!
- Kehrreim
- Sieh da, es sitzt ein „Böser Wolf“
- grausam, auf dem Öl am Golf.
- Der Uncle Sam wird es schon schaffen,
- er knallte schon mit seinen Waffen!
- Kehrreim
- Reißt ihm die Maske vom Gesicht,
- dem gutgetarnten Bösewicht.
- Gott, den er ständig führt im Munde,
- der richte ihn demnächst zu Grunde!
- Und nicht mehr:
- Rechte Hand auf das Herz,
- und die Augen himmelwärts,
- Colt und Bibel, halleluja –
- Du kannst mich mal, USA!
Literatur
- Frank Rennicke: Liederbuch: alle meine Lieder von Anfang an. Texte mit Gitarrengriffen, Selbstverlag, 1995