Commodore VC 20

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Der Volkscomputer 20
Einschaltbild des Volkscomputers 20

Der Commodore VC 20 (VC steht für Volkscomputer) ist ein bekannter Heimcomputer der frühen 1980er Jahre und ein Vorgängermodell des C64. Die international übliche Bezeichnung dieses Computers ist VIC-20, in Japan VIC-1001. Er wurde von 1981 bis 1985 produziert.

Besonderheiten

Der VC-20 ist der erste Heimcomputer der Firma Commodore, der ein farbiges Bild darstellen konnte und hat als erster Computer die Produktionsmarke von einer Million überschritten. Er war 1982 der meistverkaufte Heimcomputer weltweit und wurde durch ein internationales Gremium von Computerfachzeitschriften zum „Computer des Jahres“ in der Kategorie Heim-Computer gewählt. Der Anschaffungspreis lag damals knapp unter 1.000 DM (299 US-Dollar). Es handelte sich bei dem VC-20 um einen sehr einsteigerfreundlichen Computer, sowohl im Preis, als auch in der Größe und der Benutzung; auch ohne Vorkenntnisse. Trotz des klein ausgelegten Speichers wurden etliche Programme, insbesondere Spiele, auf Kassette und Steckmodul herausgebracht. Zusätzlich gab es eine Menge Programme in Form von sogenannten „Listings“ zum Abtippen in den Computerzeitschriften der 80er Jahre.

Die Bezeichnung VIC-20 stammt von den damals neu entwickelten und in diesem Computer erstmals benutzten Videochip, dem VIC (Englische Abkürzung für Video Interface Chip). Die veränderte Bezeichnung VC-20 in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde angeblich gewählt, um die mögliche zweideutige Aussprache zu vermeiden. Bis zum Produktionsende wurden weltweit über 3 Millionen VC-20 verkauft.

Aufbau

Das Erscheinungsbild ist ähnlich dem des später erschienenen C64. Der VC-20 vereinigt in einem Gehäuse Tastatur und Rechner, und besitzt folgende Anschlüsse, Schalter oder Schnittstellen:

Rückseite

  1. Hauptspeichererweiterung (Memory Port; 44 polig; E/A) zum Anschluss von Steckmodulen
  2. Audio-/Videobuchse|Audio-/Video-Ausgang (5 polig) für den Anschluss eines Monitors VC-1510/1701/02/1804 oder, mit Hilfe eines HF-Modulators, den Anschluss eines Fernsehgerätes.
  3. Serieller Bus (IEEE-488; 6 polig) zum Anschluss von Diskettenlaufwerken oder Drucker]]n
  4. Kassetten-/Datasetten-Anschluss (12 polig; E/A; 300 Baud) zum Anschluss eines Kassetten- bzw. Datasettenlaufwerks
  5. Benutzer/Anwenderschnittstelle (RS-232 bzw. Centronics; 24 polig; E/A) zum Anschluss von Steckmodulen, Resettastern oder eines Modems (nicht kompatibel mit User-Port des C64/C128!)

Rechte Seite

  1. Spielanschluss (Control Port; 9 polig) zum Anschluss von Joystick VC-1311, „Lightpen“, Maus oder eines Paars „Paddles“ VC-1312
  2. Ein-/Ausschalter
  3. Stromanschluss (Power; Ur-Version 2-polig; neue Version rund und 7 polig) für das Netzteil

Technische Details

Trotz der äußerlichen Ähnlichkeit zum C64 besitzt der VC20 große Abweichungen in den technischen Daten:

  • CPU (Hardware)|Prozessor: MOS 6502 mit ca. 1 MHz Speichertakt. Der Prozessor im europäischen VC-20 läuft ca. 8% schneller als im europäischen C64, die beiden amerikanischen Modelle laufen dagegen gleich schnell.
  • Speicher: 5 KByte statisches RAM, davon sind 3583 Bytes frei unter BASIC nutzbar. Der Speicher ist erweiterbar um bis zu 35 KByte auf bis zu 40 KByte, wobei aber unter BASIC nur maximal 28159 Bytes nutzbar sind. Beachte, daß nur der Prozessor auf den erweiterten Speicher zugreifen kann; der Grafikchip kann nur das eingebaute RAM nutzen!
  • ROM: 20 KByte gesamt, aufgeteilt in:
    • CBM BASIC V2.0 (ca. 9 KByte)
    • KERNAL (Betriebssystem) (ca. 7 KByte)
    • 2 Zeichensätze, Großschrift-/Grafikzeichen und Groß-/Kleinschrift (4 KByte)
  • Grafik: Der VIC-I 6561 kann im Textmodus 22 (Spalten) * 23 (Zeilen) Zeichen, im Grafikmodus HiRes, 1 bildschirmweite Hintergrundfarbe, 1 weitere Farbe je 8x8 Pixel) 176*184 Pixel, im Vielfarbmodus (Multicolor, 3 bildschirmweite Farben, 1 weitere Farbe je 4x8 Pixel) 88*184 Pixel darstellen. Es gibt insgesamt 16 Farben, wovon jedoch nur die ersten 8 uneingeschränkt nutzbar sind. HiRes und Multicolor müssen indirekt, über umdefinierte Zeichensätze, realisiert werden, da der VIC-Chip eigentlich nur den Textmodus kennt. Sprites gibt es nicht. Rasterzeilen-Interrupts existieren an sich auch nicht, können aber mit etwas Trickserei über den VIA-Chip statt dem VIC erzeugt werden.
  • Musik/Klang: Der VIC-I 6561 wird ebenfalls zur Tonerzeugung genutzt und kann 3 Stimmen für Rechteckklänge plus 1 Stimme für Rauschen, mit je 128 verschiedenen möglichen Tönen pro Stimme, erzeugen. Die 3 Rechteckstimmen haben unterschiedliche Frequenzumfänge (im Handbuch „Sopran“, „Tenor“ und „Bass“ genannt), insgesamt können ca. 5 Oktaven abgedeckt werden.
  • Tastatur: 66 Tasten (QWERTY), die mehrfach belegt sind. Die Anordnung der Tasten ist genau die gleiche wie beim C64, die Tastaturmatrix ist aber anders verschaltet.
  • Sonstiges:
    • 1024 Nibbles eigenständiges Farb-RAM (wie beim C64)
    • Zwei Interface-Chips vom Typ VIA-6522 für die E/A-Steuerung (Ein-/Ausgabe)
    • Abmessungen: 403*204*72mm
    • Gewicht: ca. 1800 g, die spätere Variante ist etwas leichter.
    • Stromversorgung: Bei der Urvariante nur 9V Wechselstrom über Netzteil, alle anderen benötigten Spannungen werden intern erzeugt. Die spätere Variante benutzt das gleiche Netzteil wie der C64, das zusätzlich 5V Gleichstrom liefert.
    • Leistungsaufnahme: 25W

Blockschaltbild

VC20 Blockschaltbild.gif

Varianten

Wie bei allen Commodore-8-Bit-Heimcomputern gibt es eine europäische PAL- und eine amerikanische NTSC-Version. Daneben existieren noch eine japanische Version mit Katakana-Schriftzeichen, eine schwedisch-finnische Version mit den Sonderzeichen „å“, „ä“ und „ö“, sowie eine französische für SECAM-Fernsehgeräte. Die britische Version unterscheidet sich von der kontinentaleuropäischen nur dadurch, daß ein anderer HF-Modulator (PAL-I statt PAL-G) beiliegt. Eine Version mit deutschen Umlauten existiert dagegen nicht, hierzulande wurde nur das Handbuch eingedeutscht.

Weiterhin gibt es verschiedene Varianten des VIC20/VC20-Logos auf der oberen linke Ecke des Brotkastengehäuses.

Nutzung

Wie auch am C64, müssen zunächst bei ausgeschaltetem Computer alle Verbindungen hergestellt bzw. Steckmodule eingesteckt werden, dann die Peripheriegeräte eingeschaltet werden. Erst zuletzt wird der VC20 selbst angeschaltet. Ein- und Ausstecken von Kabeln und Steckern bei angeschaltetem Gerät kann Abstürze und sogar Hardwareschäden verursachen!

Siehe auch

Verweise