Vampir

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Darstellung eines Vampires: Max Schreck als Graf Orlok im Film „Nosferatu“ von Friedrich Wilhelm Murnau, 1922.

Unter einem Vampir (früher auch Vampyr) versteht man einen wiederauferstandenen Toten, der ein Dasein zwischen Leben und Tod (Untoter) führen muß. Charakteristisch ist, daß der Vampir auf Blut angewiesen ist, um zu überleben. Er ist des Nachts aktiv und meidet das Sonnenlicht. Die Vorstellung stammt ursprünglich aus dem osteuropäischen Volksglauben. Der Vampir war lange Zeit ein beliebtes Thema der Schauerliteratur, als Klassiker gilt hierbei „Dracula“ von Bram Stoker, inzwischen ist jedoch auch eine positive, romantische Umdeutung des Vampires eingetreten (so etwa in den „Twilight“-Romanen). Großer Beliebtheit erfreut sich das Vampir-Thema bis heute im Gothic-Bereich.

Ursprung des Aberglaubens

Im September 2000 in Niedersachsen, als eine über 2600 Jahre alte und verstümmelte Moorleiche entdeckt wurde, behauptete der Archäologe Henning Haßmann, daß die Germanen Angst vor Vampiren hatten. Viele Moorleichen werden verstümmelt, entmannt und angepflockt aufgefunden. Diese Tortur, so der Geschichtsschreiber Tacitus, erlitten neben „Feiglingen und Kriegsscheuen“ vor allem die „Unzüchtigen“. Gemeint sind damit wohl homosexuelle Männer, vielleicht auch Perverse oder Ehebrecherinnen. Unzüchtigen hatten gegen Tabus und das heilige altnordische Sittengesetz verstoßen, sie waren unrein, schändlich, an ihnen klebte der Ruch böser, weil unerlaubter sexueller Leidenschaft. Und sie drohten, nach der Hinrichtung, zurückzukommen in die Welt der Lebenden, um sich zu rächen. Also galt es, sie rituell zu entmachten - durch Verstümmelung.[1]

Siehe auch

Fußnoten