Vergangenheitsbewältigung (Lied)

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Vergangenheitsbewältigung ist ein Lied des deutschen Liedermachers Frank Rennicke, das 1997 auf dem Album „Der Väter Land“ erschien.

Text

Wenn doch einmal, was keinem frommt,
man auf die Zeit zu sprechen kommt,
weiß jeder tunlichst zu berichten,
belegt mit Fakten und Geschichten.
Wie wacker er sich doch gehalten
und jenen Hakenkreuzgestalten
die Stirne bot, ja sicher dreist
und ständig Widerstand geleistet.
Zum Beispiel als, was man da wagte,
er „Servus“ statt „Heil Hitler“ sagte
und Briefe schloß, mit einem Fuß
schon im KZ mit deutschem Gruß,
anstatt den Namen klar zu nennen
und sich zum Führer zu bekennen.
So tat er stets auch seinen Teil
heldenhaft mit jeder Zeil'.


Beharrlich hat er ungeniert
den Eintopfsonntag sabotiert
und seinen Braten, sich hinter Gittern
wähnend schon, verzehrt mit Zittern.
Und strikt verbot er seiner Frau,
zu helfen bei der NSV,
er selber hat, wie er beteuert,
zu keiner Sammlung je beigesteuert.
Und nie hat er in seinem Leben
der Winterhilfe was gegeben
Wie schrecklich habe er gelitten,
als mit dem Nachbarn er zerstritten,
der, man bedenk’ doch die Gefahr,
schließlich Luftschutzblockwart war.
Solch Mut in einer bösen Zeit,
so schilderte er mir dieses Leid.


Das Schlimmste, wenn man’s wissen will,
als ihm am 20. April
das Fahnentuch auf Halbmast sank,
er war danach drei Wochen krank.
Die Bücher, die er nicht verbrannte,
die Kunst, die man entartet nannte,
was er im Grunde nie begriffen.
Kollegen, die ihn ausgepfiffen,
als er auf dem Betriebsausflug
am Abend seinen Smoking trug,
sind Zeugen, daß er klipp und klar
von Anfang an dagegen war.
Und wenn auch Mitgkied der Partei,
sogar NS-geschädigt sei,
der Held schlägt sich wohl auf die Brust.
Hat das der Führer wohl gewußt?