Wafthrudhnir

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Wodan (Odin) und der weise Wafthrudhnir im Wettkampf der Weisheit. Eine Frau steht im Hintergrund, einen Siegeskranz haltend. Diese Frau wird jedoch nicht im Wafthrudnirlied erwähnt und scheint eine Erfindung des Künstlers zu sein. Illustration aus dem Jahre 1895.

Wafthrudhnir, Wafthrudnir, Vafthrudnir, Vasthrudnir (altnord. Vafþrúðnir, „der kräftig Verwickelnde“, „Rätselmeister“) ist in der germanischen Mythologie ein Urzeit- und Reifriese (→ Hrimthursar). Wafthrudnir ist ein Wesen mit sechs Köpfen. Er ist mit der Urweisheit seines Geschlechts, der elementaren Wesen, begabt und der weiseste aller Riesen. Sein Wissen hat er durch Befragung der Toten erlangt. Er war eine zeitlang tot, um zu diesem Wissen zu gelangen. Wafthrudnir wird als Sohn des Ymir genannt.

Mythologie

Im Wafthrudnirlied (Vafþrúðnismál) der Edda wird erzählt, wie der Gott Wodan (nordger. Odin) - unter dem Decknamen Gagnrad, von der Frigg zur Vorsicht ermahnt - den weisen und uralten Riesen Wafthrudnir aufsucht. Da dieser in Gestalt eines Fahrenden erscheint, erkennt ihn der Riese nicht und läßt sich mit ihm in einen Wettstreit ein, in dem von Wodan und Wafthrudhnir die ganzen Elemente der altnordischen Kosmogonie vorgeführt werden. Nachdem er sechs Fragen richtig beantworten kann, ist Wodan als würdiger Gegner anerkannt, er darf sich in der Halle des Riesen setzen und seinerseits Fragen stellen. Als aber Wodan in der achtzehnten Frage das Rätsel stellt, was er selbst seinem Sohne Baldur auf dem Scheiterhaufen ins Ohr geflüstert hat, erklärt sich Wafthrudhnir für besiegt und erkennt in dem Fragenden Wodan. Er hat damit verloren und verliert den Kopf an seinen Überwinder.

Literatur

  • Felix Genzmer (Übers.): Die Edda. Götterdichtung, Spruchweisheit und Heldengesänge der Germanen. Eingeleitet von Kurt Schier. Diederichs Gelbe Reihe, München 1997. ISBN 3424013803