Wer macht sich dienstbar herab von oben
Wer macht sich dienstbar herab von oben ist der Titel und die erste Strophenzeile eines deutschen Soldatenliedes. Der oder die Verfasser sowohl des Textes als auch der Musik sind unbekannt. Das Lied wurde u. a. im „Neuen Liederbuch für Artilleristen“ (1893) veröffentlicht.
Text
- Wer macht sich dienstbar herab von oben
- des rollenden Donners erschütterndes Toben
- des zackigen Blitzes mit furchtbarer Eil'
- zermalmenden, zündenden, schrecklichen, Pfeil
- es war wenn ihr es noch nicht wißt
- der sinnige Artillerist
- Herbei, Artileristen, bedient die Geschütze
- Protzt ab! Laßt fahren verborgene Blitze
- daß Berge und Wälder erzittern ringsum
- so macht der Kanonen Entladen sich kund
- Zertrümmernd wirkt der schwere Ball
- in Schutt zerfällt Bollwerk und Wall
- Die Bombe mit betäubendem Krachen
- entfliehet des Mörsers klaffendem Rohr
- Ha! Schaut! Empor steigt ein flammender Keil
- im weitem Bogen mit großem Geheul
- Fein gerichtet: ins Blockhaus fährt
- sie ein, es liegt zerstört
- Zweitausend Schritt soll das Scheibenmal zählen
- und dennoch der Schuß das Ziel nicht verfehlen
- Geschütz ist gerichtet. Achtung! Gebt Feuer!
- Des 24-Pfünders Donner ist ungeheuer
- So sicher trifft ins Schwarze kaum
- des Jägers Rohr auf Büchsenraum
- Kühn brausen dahin berittene Scharen
- dem Flügel zur Linken drohen Gefahren
- kein Graben, kein Hügel hält den Lauf
- der tapferen Artilleristen auf
- Schlimm überrascht, noch schlimmer erfaßt
- entflieht der Feind in wilder Hast
- Berufen, so mächtige Waffen zu führen
- ein Stolzstein drauf wird wohl sich gebühren
- Zerstörungsgewalten der rohesten Macht
- hat geistige Kraft zum Gehorsam gebracht
- Und fort und fort verjünget blüh'
- der Ruhm preußischer (auch: deutscher) Artillerie