Werkleute sind wir, Knappen, Jünger, Meister (Gedicht)
Werkleute sind wir, Knappen, Jünger, Meister ist ein Gedicht aus dem „Stundenbuch“ des deutschen Lyrikers Rainer Maria Rilke.
Text
- Werkleute sind wir, Knappen, Jünger, Meister
- Werkleute sind wir, Knappen, Jünger, Meister,
- und bauen dich, du hohes Mittelschiff.
- Und manchmal kommt ein ernster Hergereister,
- geht wie ein Glanz durch unsre hundert Geister
- und zeigt uns zitternd einen neuen Griff.
- Wir steigen in die wiegenden Gerüste,
- in unsern Händen hängt der Hammer schwer,
- bis eine Stunde uns die Stirnen küßte,
- die strahlend und als ob sie alles wüßte
- von dir kommt, wie der Wind vom Meer.
- Dann ist ein Hallen von dem vielen Hämmern
- und durch die Berge geht es Stoß um Stoß.
- Erst wenn es dunkelt, lassen wir dich los:
- Und deine kommenden Konturen dämmern.
- Gott, du bist groß.