Arent, Wilhelm

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Wilhelm Arent (* 7. März 1864 in Berlin; † nach 1921 ?) war ein deutscher Lyriker. Seine wichtigste Arbeit war die Mitherausgeberschaft des Werkes „Moderne Dichter-Charaktere“, einem Werk zum frühen Naturalismus. Er veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Karl Ludwig, K.L.W. Kosakauti, Hans Derlon, Wilhelm Solan.

Leben

Der Sohn eines Forstbeamten erhielt eine Sänger- und Schauspielausbildung. Anschließend hielt er sich einige Jahre in Mailand auf. Nach Berlin zurückgekehrt, widmete er sich ganz der Schriftstellerei und arbeitete an verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften mit. Er litt unter einer Nervenkrankheit, den Symptomen zufolge könnte es sich um Schizophrenie gehandelt haben, die ihn schließlich in diversen Heilanstalten in geistiger Umnachtung sein späteres Leben fristen ließ. Den Band „Aus tiefster Seele“ bezeichnete er selbst als sein lyrisches Hauptwerk. Nach der Jahrhundertwende verschwand er aus dem öffentlichen Blickfeld, so daß sein Todesdatum unbekannt bleibt.

Im „Führer durch die moderne Literatur“ von Hanns Heinz Ewers aus dem Jahre 1921 wird erwähnt, daß Wilhelm Arent noch lebe:[1]

Wilhelm Arent, geb. in Berlin 1864, lebt ebenda, ist heute schier vergessen. Er war noch sehr jung, als er mit Karl Henckell und Hermann Conradi zusammen das erste Programmbuch des „Jüngsten Deutschlands“: die „Modernen Dichtercharaktere“ herausgab. Er schrieb in der Folge ungezählte Bände Lyrik, in denen sich manches schöne Gedicht findet. Er hatte Talent, und in seinen glücklichen Stunden fand er einen rührend einfachen Ton, zart und klingend. Eines seiner letzten Werke ist: „Eine fahrende Seiltänzerin“, Roman (1913)

Gedicht

An meine Mutter
Der reinste Demant dieser Erde,
Das köstlichste, das reichste Erz,
Die schönste Sonne aller Sonnen,
Es ist das treue Mutterherz!
O Herz so tief, so unergründlich,
O Herz so wahr, so gut, so rein -
O ewig wie der Weltenlenker
Kann nur die Mutterliebe sein!
Selbstsüchtig ist sonst jede Liebe,
In ihrer Qual, in ihrem Glück,
Sie gibt ihr Herz dir hin, doch fordert
Sie auch dein Herz dafür zurück;
Nur einer Mutter großes Lieben
Gibt sich dem Kinde ganz dahin
Und fordert nicht, o, schon das Geben
Ist überreichlich ihr Gewinn.
O Mutterherz, o Mutterliebe,
Wer kann dich hier ermessen doch,
Du Herz, ob auch vom Kind gebrochen,
Im Sterben segnest du es noch!

Werke (Auswahl)

  • Lieder des Leides. Gedichte (2 Teile). Berlin, 1883
  • Reinhold Lenz. Lyrisches aus dem Nachlaß aufgefunden von Karl Ludwig. Kamlah'sche Buchhandlung (Georg Nauck), Berlin 1884 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Aus tiefster Seele. Mit Geleitwort von Hermann Conradi. Verlag von Georg Nauck (Kamlah'sche Buchhandlung), Berlin 1885 (PDF-Datei)
  • Berliner bunte Mappe (1885) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Moderne Dichter-Charaktere. Anthologie mit Gedichten von 21 Autoren. Selbstverlag des Herausgebers (in Commission der Kamlah'schen Buchhandlung), Berlin 1885 (PDF, 58 MB) (2. Auflage unter dem Titel Jungdeutschland. Leipzig, 1886). (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Kunterbunt: Lyrische Federzeichnungen (1886) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Kopenhagen - Elsa - Faust - Stimmungen und Anderes (1889) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Aus dem Großstadtbrodem. Drama. Zürich, 1891 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Drei Weiber. Drama. Zürich, 1891
  • Violen der Nacht: Ein Liederbuch (1891) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Durchs Kaleidoskop: Mit einem Epilog des Autors (1891) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Liebfrauenmilch (1892) (PDF-Datei)
  • Auf neuen Bahnen (1897) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Irrflammen. Drama. München, 1893 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Eine fahrende Seiltänzerin. Als Karl Ludwig. Roman. Hillger, Leipzig und Berlin, 1913

Verweise

Literatur

  • Dichtung und Dichter der Zeit - Eine Schilderung der deutschen Literatur von Albert Soergel, S. 90ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Geschichte der deutschen Literatur: bd. Von Goethe bis in die Gegenwart Von Eduard Engel, S. 1019ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Fußnoten

  1. Führer durch die moderne Literatur: Würdigungen der hervorragendsten Schriftsteller unserer Zeit von Hanns Heinz Ewers, Globus-Verlag Berlin 1921, S. 24f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!