Wir bauen an dir mit zitternden Händen (Gedicht)
Wir bauen an dir mit zitternden Händen ist ein Gedicht aus dem „Stundenbuch; Vom mönchischen Leben“ des deutschen Dichters Rainer Maria Rilke
Text
- Wir bauen an dir mit zitternden Händen
- Wir bauen an dir mit zitternden Händen,
- und wir türmen Atom auf Atom.
- Aber wer kann dich vollenden,
- du Dom.
- Was ist Rom?
- Es zerfällt.
- Was ist die Welt?
- Sie wird zerschlagen,
- eh deine Türme Kuppeln tragen,
- eh aus Meilen von Mosaik
- deine strahlende Stirne stieg.
- Aber manchmal im Traum
- kann ich deinen Raum
- überschaun
- tief vom Beginne
- bis zu des Daches goldenem Grate.
- Und ich seh: meine Sinne
- bilden und baun
- die letzten Zierate.