Bergpredigt

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Als Bergpredigt (in lat.: oratio montana, „Bergrede“) wird die im Evangelium des Matthäus (Kap 5,1 – 7,29) im Neuen Testament mitgeteilte Rede des Jesus von Nazareth bezeichnet.

Textproblematik

Sie wurde so genannt, weil sie auf einem Berg gehalten worden sein soll.[1] Nach der Angabe in Matthäus 5, I war eine große Menge Volks zugegen, womit indessen der Inhalt der Rede, welcher zum größten Teil nur an die Jünger gerichtet sein kann, im Widerspruch steht. Matthäus teilt sie als erste Probe der öffentlichen Lehrtätigkeit Jesu mit, gewissermaßen als die feierliche Einführung seiner Predigt vom Himmelreich. Trotz der wohlgeordneten Gruppierung des Stoffs ist die Rede wohl kaum so gehalten worden, sondern kommt in der vorliegenden Gestalt auf Rechnung des Evangelisten, der nach seiner auch sonst[2] zu beobachtenden Weise größere Redegruppen zu einer künstlerischen Einheit zusammenfügte.

Im Lukasevangelium[3] findet sich die Bergpredigt („Feldrede“; Lk 6,17–49) dagegen in weit kürzerer Gestalt und überdies in einer eigentümlichen Fassung, während der übrige Stoff auf verschiedene Stellen verstreut ist. Diese und andere Befunde legen die Deutung nahe, daß den jüdischen Schreibern der Evangelien in Wahrheit nur eine Spruchsammlung vorlag (etwa in der Form, wie sie auch das in Nag Hammadi gefundene Thomas-Evangelium aufweist) und alle im Neuen Testament erzählten Begebenheiten eigentlich nur mitgeteilt werden, um einem je unterschiedlichen theologischen Dogmeninteresse zu dienen.

Zitate

  • Auf dem Stuttgarter Evangelischen Gemeindetag 1985 löst der Mathematik-Professor Bodo Volkmann Heiterkeit und Beifall aus, als er darauf hinwies, daß die Bergpredigt nicht wörtlich und politisch verstanden werden dürfe. Denn dann müßten die Gerichtsbarkeit (›Richtet nicht!‹) und die Polizei (›Widersteht nicht dem Bösen!‹) abgeschafft werden; ebenso die Rentenversicherung (›Sorget nicht ängstlich!‹), die Banken (›Sammelt euch keine Schätze auf Erden!‹) und die Gewerkschaften (›Wenn Dich jemand anstellt, um vierzig Stunden für ihn zu arbeiten, dann arbeite freiwillig achtzig Stunden‹). Wie unschwer zu erkennen ist, hat nicht einmal die Kernaussage des Mannes aus Nazareth eine praktische Bedeutung für jene, die seinen Namen feiern.“Karlheinz Deschner / Horst Herrmann[4]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl.: Matthäus 5, I
  2. Kap. 13;18; 21–25
  3. Kap. 6,20–49
  4. Karlheinz Deschner / Horst Herrmann: Der Anti-Katechismus. 200 Gründe gegen die Kirchen und für die Welt. Rasch und Röhring Verlag, Hamburg 1991, ISBN 3-89136-302-8, S. 127 [Originalquelle einschließlich der Klammern]